Beim Namen PARITY BOOT klingelt etwas im Hinterkopf. Es handelt sich tatsächlich um die norddeutsche Band, die 2009 mit „Into Nothing“ ein richtig gutes Debüt abgeliefert hat – vor einer gefühlten Ewigkeit. Angesichts des umtriebigen Eindrucks, den das Quartett ansonsten hinterlässt, überrascht es, dass es bis zum Nachfolger so lange gedauert hat. Live sind die Hanseaten zwischenzeitlich hier und dort in Erscheinung getreten. Nun scheint die Gruppe wieder höher priorisiert zu werden. Dem Grunde nach bleibt es beim bekannten Ansatz. PARITY BOOT setzen ihre Basis im Industrial, den sie modern und abwechslungsreich inszenieren. Kreativkopf Mathias Riediger bringt einen Hang zu verkopfter Sperrigkeit mit, weiß aber gleichzeitig um den Wert plakativer Catchiness. „Fast Forward“ entwickelt sich entsprechend, präsentiert sich als Mischung aus Forderung und Freigiebigkeit. Die zehn Tracks des Zweitwerks lassen auf eine ausgeprägte Wertschätzung für Acts wie Strapping Young Lad, Devin Townsend Project, Pain, Fear Factory, Ministry, etc. schließen. Die Norddeutschen gönnen sich mitunter fesselnde Melodik und starke Gesangslinien oder Refrains. Obwohl kompositorisch und spielerisch viel passiert und geboten wird, wirkt „Fast Forward“ im größeren Wirkungszusammenhang konsistent und zusammengehörig. Noch dazu mutet der Industrial-Metal von PARITY BOOT frisch und zeitgemäß an. Deshalb ist zu hoffen, dass der dritte Longplayer der Band nicht abermals so lange auf sich warten lassen wird.
(Black Sunset/MDD)