PARKWAY DRIVE – Darker Still

Die Australier sind in vielfacher Hinsicht eine ungewöhnliche Band, die nicht genug Anerkennung und Respekt verdienen kann. Die weltweite Karriere von PARKWAY DRIVE kam eher zufällig in Gang und war von den Musikern so nie geplant. Eine Gruppe von Freunden gründet eine Band, spielt Shows und Touren, veröffentlicht kontinuierlich und plötzlich ist die Welt ihr Zuhause und die Bühnen sind die größten, die man als Heavy-Kombo bespielen kann. Die Maschine läuft, doch irgendwann geht es nicht mehr. Der Fünfer zieht die Reißleine und verkündet eine Pause – um sich selbst, aber auch die Freundschaft untereinander zu schützen. Gut, dass sie sich getraut haben. Ohne Gesundheit – physisch wie psychisch – geht es nicht. Hoffentlich dienen PARKWAY DRIVE anderen als Vorbild, die längst auf Verschleiß laufen und sich ebenfalls zurücknehmen sollten. Der siebte Longplayer rekapituliert all das. Frontmann Winston McCall setzt sich konzeptionell mit seinen inneren Abgründen auseinander. Die Musik spiegelt das und fällt auf „Darker Still“ entsprechend düster, ruppig und heftig aus. Die Tendenz zu Breitwand-Hymnen und immenser Kompatibilität bleibt bestehen, doch die Gruppe aus Byron Bay tritt hörbar reflektiert und emotional in Erscheinung – etwa im Titel-Track, der schaurig-schön akustisch startet. Auch die übrigen zehn Stücke transportieren eine besondere Atmosphäre und tendenziell veränderte Anmutung. Dieser Eindruck resultiert auch daher, weil PARKWAY DRIVE ihren markanten MetalCore mehr denn um NuMetal-Akzente erweitern. Die Australier erfinden sich damit ein Stück weit neu. Mit der Veröffentlichung von „Darker Still“ wollen die Australier auch das Touren wieder aufnehmen. Für den Herbst sind Shows in Europa mit Lorna Shore und While She Sleeps angekündigt.

(Epitaph)