PELAGOS – The Boat

Eine Bootsfahrt ist immer auch ein Abenteuer. Es kann so viel passieren. Mal wirft das Wetter alle Pläne über den Haufen. Mal stellt sich der geplante Weg als nicht befahrbar heraus. Bootsschäden sind möglich. Unstimmigkeiten der Besetzung ebenso. Und manchmal ist man schlicht und ergreifend der Kraft des Wassers ausgeliefert und muss sich treiben lassen; ist ein Spielball der Natur. Willkommen im Kreativraum von PELAGOS, die all das und noch viel mehr musikalisch nachempfinden lassen. Es hat Tradition, dass die Veröffentlichungen der Finnen deutungsoffen sind und auf Hörer ganz unterschiedlich wirken. Ein richtig oder falsch gibt es dabei nicht. „The Boat“ eröffnet rockig zentrierte Klangwelten, die auch Sphären von AOR, Trance-Rock, Dream-Pop und Soft-Reggae streifen. Den Musikern, die darauf verweisen, ist nicht zu widersprechen. Was dabei im Zusammenspiel entsteht, ist allerdings weniger klar. Große Teile des Albums verbleiben rein instrumental. PELAGOS preisen die Assoziationskraft ihrer Hörerschaft mit ein, wenn sie ihre weit ausholenden Songs entwickeln oder sich schlicht dem Moment ergeben. „The Boat“ löst sich schon schlüssig auf und unterliegt einer erkennbaren Entwicklung. Nicht immer lässt sich aber mit Bestimmtheit sagen, was Zufall und was Absicht ist. Auf situative Eigendynamik muss man als Hörer stets gefasst sein, zumal die Musik ihrem Charakter nach experimentell und ergebnisoffen gehalten ist.

(Svart)