PHANTOM BAY – Selftitled

Zerrissen, verletzlich und suchend auf der einen Seite. Zuversichtlich, kämpferisch und energisch auf der anderen. Diese Dualität bestimmt das selbstbetitelte Debüt von PHANTOM BAY. In den Reihen der Band aus Bremen stehen Musiker, die Erfahrungen von New Native, The Deadnotes und Casually Dressed einbringen. Im neuen Dreierverbund setzen sie auf eindringlich-dichte und gefühlsechte Songs zwischen Modern-Hardcore und Punk Rock. Abhängig vom konkreten Song geht es mal mehr in die eine, mal in die andere Richtung. Das norddeutsche Trio ist ansprechend treibend und melodisch aufgeladen unterwegs. Über alle elf Tracks des Debüts hinweg spenden PHANTOM BAY ihren Hörer:innen Kraft und Zuversicht, weil man gemeinsam kathartische Momente durchlebt. Die Bremer leben ihre Emotionen – positiv wie negativ – vorbehaltlos aus. Der Hardcore-Punk bietet dafür musikalisch den optimalen Unterbau. Und die Musiker wissen, wie sie mit der Variation von Tempo, Intensität und Härte genau die Gefühle ausdrücken, die gerade zentral stehen. Identifikation ist schnell hergestellt, weil man die Lieder von PHANTOM BAY direkt mitfühlt. Konzerte der Gruppe dürften leidenschaftlich und intensiv sein. Das trifft ja bereits auf das Debüt zu, das einen emotional gehörig mitnimmt. Dass regelmäßig derartige Platten erscheinen, ändert daran nichts. Was das Dreiergespann tut, hat Hand und Fuß – und noch mehr Herz.

(Krod)