PLACEBO – Never Let Me Go

Der Nachfolger von „Loud Like Love“ hat lange auf sich warten lassen, schließlich datiert das bis dato letzte Werk von PLACEBO aus dem Jahr 2013. Dem Vernehmen nach sollte „Never Let Me Go“ eigentlich früher das Licht der Welt erblicken. Aufgrund der Corona-Pandemie ist das Erscheinen aber geschoben worden. Nun ist es soweit. Die bereits ausgekoppelten Tracks ,Try Better Next Time‘, ,Beautiful James‘ und ,Surrounded By Spies‘ haben längst erkennen lassen, dass die Briten ihrem latent düster gestimmten Alternative-Rock die Treue halten und so weitermachen, wie es die Fans sich erhofft haben. Von der Attitüde her geht es weiterhin schaurig bis bitter zu, aber auch zugänglich und nachwirkend. Die zwingenden Hooklines und Refrains garantieren dafür, dass man die Tracks von PLACEBO in Erinnerung behält. Entscheidenden Anteil daran tragen das latent bombastische Moment im Band-Sound sowie Frontmann Brian Molko mit seiner unverkennbaren Stimme. Jede Band, die einen derart markanten Sänger in ihren Reihen weiß, kann sich glücklich schätzen. Thematisch arbeitet sich der Brite in seinen Texten an Endzeitszenarien und Überlegungen darüber ab, wie eine Zukunft aussehen könnte – mit und ohne Menschheit. Harter Tobak, aber solche Überlegungen versetzen die Musiker in die richtige Grundstimmung, spannungsgeladene, aber auch irgendwie ernüchternde Düster-Rock-Songs zu schreiben. PLACEBO tun das bekanntlich seit 1994. Mit „Never Let Me Go“ beweisen Brian Molko & CO., dass sie kreativ immer noch etwas zu sagen haben und man weiterhin mit ihnen rechnen muss.

(SO/Rough Trade)