PLEDGE OF SILENCE – Guilty As Charged

Die Kurzvorstellung auf den gängigen Social-Media-Plattformen hält sich knapp: „Paris Metal Hardcore“ lautet die Beschreibung. Angesichts der Tatsache, dass PLEDGE OF SILENCE ihre neue MCD mit dem Reprisal-Cover ,War For Refoundation‘ abschließen und sich insgesamt nach klassischem Edge-Metal anhören, hätte man jedoch eine etwas differenzierte Positionierung erwartet. Zumal das Quintett offen auf Bands wie Sentence, Arkangel und eben Reprisal verweist – ergänzt durch All Out War, Kickback und Stampin’ Ground. Das Material von „Guilty As Charged“ – bestehend aus einem Intro, fünf eigenen Tracks und dem erwähnten Cover – entwickelt sich stark metallisch, ohne dabei die Core-Wurzeln der Musiker zu verleugnen. Mit zwanzig Jahren Bandgeschichte sind die Franzosen hörbar routiniert, perfekt aufeinander eingespielt und überaus wirkungsvoll unterwegs. Die Uptempo-Passagen reißen mit, die eingestreuten Riffs setzen markante Akzente, und die Breakdowns sowie Mosh-Parts erfüllen ihren Zweck eindrucksvoll und mitreißend. Alles fügt sich nahtlos zusammen – einzig das deutsche Sprachsample am Ende des zweiten Tracks wirft ein leichtes Fragezeichen auf, da es in einem Pariser Kontext unerwartet erscheint. Nichtsdestotrotz hinterlässt die 23-minütige MCD einen starken Eindruck. PLEDGE OF SILENCE zeigen eindrucksvoll, wie kraftvoll Edge-Metal im Geiste der Goodlife-Legenden klingen kann. Der fehlende Überraschungseffekt mindert diese Leistung keineswegs. „Guilty As Charged“ liefert pure Energie – bis hin zu den martialischen Gang-Vocals.

(Eigenrelease/pledgeofsilence.bandcamp.com)