POP EVIL

Das Quintett aus North Muskegon liefert regelmäßig Hit-Singles ab. Zu oft, als dass es nur Zufall sein kann. Alle Alben von POP EVIL zeichnen sich überdies als konsistent starke Veröffentlichungen zwischen Rock und Metal aus. Auf die neue Platte „Skeletons“ trifft diese Charakterisierung einmal mehr zu. Mit ,Eye Of The Storm‘ gibt es auch schon einen ersten Referenz-Song.

Neben dem Musikalischen richtet die Gruppe aus Michigan ihr Augenmerk mindestens ebenso sehr auf ihre mitreißenden Live-Shows. Das ist schon seit den Anfängen der Gruppe im Jahr 2001 so. POP EVIL haben die Pflicht und die Kür im Sinne von Songwriting und Auftritten von der Wichtigkeit her schon immer gleich gewichtet und bearbeitet: „Es hat damals gleich von Anfang an eine Menge Aufregung um die Band gegeben“, erinnert sich Frontmann Leigh Kakaty. „Wir waren jung und blind für das Geschäft. Die Live-Shows haben aber schon schnell die Rechnungen bezahlt, so dass wir uns Studiozeit leisten konnten. Im Studio versuchten wir dann, die besten Songs zu schreiben, die wir konnten, um unseren endgültigen Durchbruch zu schaffen. Heute arbeiten wir immer noch ungebrochen an unserer künstlerischen Reise. Die Aufregung um die Band ist so groß wie niemals zuvor. Mir scheint, die Pandemie hat die Perspektive auf die Band für viele von uns verändert. Heute wollen wir unsere Marke bewusst noch weiter ausbauen und weiterhin die beste Musik machen, die wir können.“ POP EVIL treten mit einem variantenreichen, gefälligen Stil-Mix an, der auf dem neuen Longplayer an eine Mischung aus Linkin Park, Skillet und 3 Doors Down erinnert:

„Unser Sound hat sich im Laufe unserer musikalischen Reise zunächst entwickelt und dann weiterentwickelt“, holt Leigh Kakaty aus. „Die Band hat über die Jahre ihren Teil an Beulen abbekommen, aber das gehört dazu. Wir haben verschiedene Plattenfirmen, Wechsel von Band-Mitgliedern und sogar eine weltweite Pandemie erlebt. Unser Sound ist das Ergebnis dessen, wie wir mit all diesen Widrigkeiten umgegangen und mit den sich ändernden Zeiten gewachsen sind. Gemeinsam versuchen wir ständig, unsere Live-Show zu verbessern und unseren Fans andere, neue Erlebnisse zu bieten, wenn sie unsere Konzerte besuchen. Wir konzentrieren uns nicht wirklich darauf, wie oder ob wir uns von anderen abheben. Wir tun, was wir tun, und erschaffen Musik, die uns Spaß macht. Wir hoffen, dass die Leute einen positiven Eindruck davon mitnehmen. Mit den Jahren machen wir uns viel weniger Gedanken darüber, was andere über uns denken. Wir sind Musiker. Wir sind kreative Wesen. Wir müssen all das für unsere eigene Vernunft tun. Also fangen wir dort an, wo wir stehen. Wohin auch immer uns das führt, dorthin soll es gehen.“ Obschon die Veröffentlichungen des Quintetts breit angelegt sind und zwischen verschiedenen Genres hin- und herpendeln, werden POP EVIL auffällig oft dem Hard Rock zugeschlagen. Den Frontmann stört das nicht sonderlich: „Die Leute wollen dich immer einordnen und in eine Schublade stecken“, weiß Leigh. „Umso wichtiger ist es, man selbst zu sein. Das Schreiben und Schaffen sollte keine Grenzen kennen. Wir sind sicherlich von Hard Rock, Alternative und Metal beeinflusst. Doch sobald eine Idee geboren ist, hat sich die Band nie gescheut, jedes Genre zu erforschen, um die Idee wachsen zu lassen oder aus ihr etwas Besseres zu machen. Musikalisch zu experimentieren ist das, was unsere Reise als POP EVIL auszeichnet. Wir wollen nicht, dass jeder Song in unserem Live-Set gleich klingt.“

„Skeletons“ überzeugt mit seiner variantenreichen, unterhaltsamen Entwicklung. Der Band aus North Muskegon gelingt es wiederum, zu überraschen und nachhaltig wirkende Tracks zu setzen: „Wir haben definitiv keine Angst“, bringt der Sänger den kreativen Ansatz der Gruppe auf den Punkt. „Manchmal treffen wir ins Schwarze, manchmal verfehlen wir das Ziel. So oder so hat die Band eine Reise vor sich und wir versuchen, zusammenzuhalten und unseren Träumen zu folgen. Wir wollen Musik machen, die einen positiven Einfluss auf die Welt haben kann. Wenn ich an die Zeit zurückdenke, in der mein Leben schwierig war, konnte kein Mensch etwas daran ändern oder mir helfen. Das Einzige, was immer für mich da war, war die Musik. Jetzt, wo wir in dieser privilegierten Position sind, ist es wichtig, etwas zurückzugeben.“ Wer die optimistisch ausblickenden, bestärkenden Tracks von POP EVIL hört, fühlt sich nicht mehr allein und verstanden. Das breite Identifikationspotenzial ist ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis der Klasse der Band: „Über den Schreibprozess denken wir nicht groß nach“, erzählt der Frontmann. „Wenn du an die Songs glaubst, die du schreibst, musst du dich für nichts entschuldigen. Wenn man Musik macht, werden einige Leute sie mögen, andere jedoch nicht. Für uns ist es wichtig, dass wir uns darauf nicht konzentrieren oder uns davon entmutigen lassen. Das bringt nichts. Wenn uns ein Stück gefällt und wir glauben, dass es unsere Live-Show bereichern wird, dann geht es in die Demo-Phase. Wenn es uns dann immer noch zusagt, nehmen wir es auf. Fühlt sich die Aufnahme anschließend stark an, dann hat sie das Potenzial, auf ein Album zu kommen. Alle unsere Songs durchlaufen diesen dreistufigen Prozess, bevor sie auf einer Platte zu hören sind.“

Obschon sich die Zusammensetzung der einzelnen Stücke unterscheidet, gibt es eine auffällige Gemeinsamkeit – die Zugänglichkeit: „Wir sind eine melodisch ausgerichtete Band“, weiß Leigh. „In erster Linie war ich schon immer ein melodischer Sänger. Im Laufe meiner Karriere habe ich immer mehr versucht, meine Stimme herauszufordern und sie an verschiedene Stellen zu bringen, die mir manchmal nicht einmal ganz geheuer sind. Das alles zahlt auf die musikalische Reise ein, die ich seit meiner Kindheit verfolge. Die Band ist immer offen für Experimente. Unser Stil hat sich von den Anfängen ausgehend weiterentwickelt. Wir schreiben immer wieder Songs, die sich auf die vielen Hindernisse des Lebens beziehen. Wenn du in deinem Leben mit Problemen kämpfst, glaube ich, dass wir viele Lieder haben, die dir auf verschiedene positive Weise helfen können. Manchmal ist das beabsichtigt, manchmal nicht. Was auch immer aus dem Lied wird, sobald es veröffentlicht wurde, ist offen für deine eigene Interpretation. Das ist das Schöne daran.“

Dass die Lieder der Gruppe aus Michigan Wirkung erzielen, steht außer Frage: „Ich möchte, dass die Leute die Energie hinter POP EVIL spüren“, formuliert der Frontmann seinen Anspruch. „Ob auf unseren Alben oder der Bühne, es gibt eine Energie, die in der Band pulsiert, und wir versuchen weiterhin, sie auf jedem Album zu nutzen. Wir haben noch eine Menge zu beweisen, also liegt darauf unser Fokus. Um den Wirkungsradius von POP EVIL zu verbreitern, schreiben wir ständig neue Musik und touren um den Globus. Wir sind bereit, im Jahr 2023 mit unserem neuen Album voranzukommen und die nächsten Schritte zu gehen. Mehr können wir nicht tun.“ Zumindest was das Touren anbelangt. Im Studio haben sich Leigh Kakaty & Co. bereits an ihren Erwartungen abgearbeitet: „Der Versuch, dem eigenen Standard gerecht zu werden, ist für mich der schwierigste Teil“, gibt der Frontmann zu. „Nichts stillt den Durst, in diesem Geschäft vorankommen zu wollen. Man versucht ständig, sein letztes Album zu übertreffen. Gemeinsam versuchen wir, immer besser zu werden. „Skeletons“ war definitiv eine Herausforderung, weil es unsere siebte Platte ist. Es ist schwierig, neue Songs für ein Live-Set zu schreiben, wenn man bereits bestimmte Tracks hat, die man in seinem Set spielen muss. Unsere Fans erwarten ja, bestimmte ältere Lieder von unseren früheren Alben zu hören. Deshalb ist es eine zunehmend große Herausforderung, neue, frische Musik zu schreiben, die den Fans gefällt.“ Erschwerend kommt hinzu, dass Hit-Singles immer wichtiger werden, weil sie digital ungleich besser funktionieren:

„Das Geschäft wird immer mehr zu einem Streaming- und immer weniger zu einem Album-Geschäft“, muss auch Leigh anerkennen. „Wer weiß, ob Bands in Zukunft überhaupt noch Alben aufnehmen werden. Vielleicht bekommen wir in einigen Jahren nur noch ein paar Songs oder nur Singles zugestanden. Das ist für Bands viel erschwinglicher und auch die Labels sparen Geld. Dennoch denke ich, dass sich die Dinge erst noch entwickeln müssen. Für uns ist es vor allem wichtig, einfach weiter zu schreiben und gute Songs abzuliefern. Ich konzentriere mich darauf, mit der Band die beste Musik zu machen, die ich kann. Das Umfeld beeinflusst oder beeinträchtigt mein Schreiben derzeit überhaupt nicht. Ich konzentriere mich nur auf das, was ich tun muss, um diese Band wachsen zu lassen und unsere Musik so vielen Fans wie möglich vorzustellen.“ Legt man den siebten Longplayer zugrunde, passt die Entwicklungsrichtung von POP EVIL nach wie vor: „Ich habe das Gefühl, dass wir mit jedem Album besser und besser werden“, stimmt der Frontmann freudig zu. „Vieles hat damit zu tun, wie gut wir uns auf der Bühne gegenseitig unterstützen. Ich denke, „Skeletons“ bringt POP EVIL in allen Aspekten einen Schritt weiter. Wir freuen uns, dass dieses Album endlich veröffentlicht wird. Es gab eine Menge Überarbeitungen. Dieses Album war brutal. Wir hatten das Gefühl, dass wir nie zufrieden waren und haben uns jeden Song tausende Male angehört und versucht, Änderungen vorzunehmen. Irgendwann kamen wir mit jedem Song an den Punkt, an dem wir das Gefühl hatten, dass er endlich fertig war. Wir haben so viel Zeit in jeden dieser Songs investiert, dass ich davon überzeugt bin, dass sie mehr herausstechen als die der vorherigen Alben. Das ist ein Teil unserer Entwicklung. Über die Jahre sind wir immer selbstbewusster geworden und haben eine bessere Vorstellung davon, wer wir sind oder sein wollen.“

Was das Spiel von POP EVIL auf „Skeletons“ auszeichnet, kann Leigh Kakaty abschließend klar benennen: „Das Album hat mir die Möglichkeit gegeben, etwas zu schaffen, dass unser Schreiben auf eine andere, die nächsthöhere Ebene bringt. Dafür bin ich dankbar. Ich würde es gerne sehen, dass die Songs anderen helfen. Jedes Stück erzählt eine Geschichte und hat einen Bezug zu mir und meinen persönlichen Erfahrungen. Sie sind alle gleich wichtig. Zusammen machen sie dieses Album zu einem so angenehmen, intensiven Hörerlebnis. Die spannende Frage, die sich mir stellt: mit welchen Songs kannst du dich am meisten identifizieren?“

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