PREAMP DISASTER – By The Edges

Die Band aus der Schweiz tourt normalerweise mit Gruppen wie Toundra, Rosetta, Downfall Of Gaia, Cataya, Unhold, Zatokrev, Leech, Palmer, Insanity oder Apoa. Wer die Genannten stilistisch verorten und sich einen musikalischen Querschnitt vorstellen kann, kommt in etwa dort heraus, wo PREAMP DISASTER aktiv sind. Das Quartett blickt bereits auf eine 15-jährige Karriere zurück und ist mit oder in seinem Ansatz einschlägig erfahren. Ob man „By The Edges“ nun lieber als Post-Metal oder Post-Rock versteht, liegt einerseits im Ohr des Hörers und ist andererseits davon abhängig, welche Stelle des neuen Longplayers man gerade hört. Am Ende liegt die Wahrheit wohl in der Mitte, was für die spannungs- und variantenreiche Entwicklung der vier Tracks zweifellos von Vorteil ist. Angesichts der breiten Ausgangslage überrascht es fast, dass sich die Schweizer mit einer knapp halbstündigen Spielzeit begnügen. „By The Edges“ schindet aber auch so Eindruck, wirkt gleichsam kompakt wie abgeschlossen und weist überdies eine experimentelle Schlagseite auf, die als Salz in der Suppe fungiert. PREAMP DISASTER agieren mit viel Erfahrung und einem reifen Selbstverständnis. Die Musiker gehen in ihren Tracks voll und ganz auf und geben sich dem Moment hin. Das Viertwerk der Schweizer transportiert tiefsitzende Emotionen und gleicht einer kathartischen Reise, aus der man gestärkt hervorgeht. Mit Blick auf das starke Wettbewerbsumfeld ist zu konstatieren, dass PREAMP DISASTER weniger eigenständig oder auffällig als andere Gruppen unterwegs sind. Das ändert aber nichts daran, dass mit „By The Edges“ ein in sich schlüssiges, hörenswertes Album zwischen Post-Rock und -Metal erscheint.

(Czar Of Crickets/Nonstop)