Prey For Nothing – Kivshan

Wenn man in einer Albumbeschreibung „Technical Death Metal“ liest, ergibt sich daraus durchaus ein Erwartungshorizont. Auch, wenn TechDeath mittlerweile reichlich inflationär verwendet wird, so ist das Genre doch recht offen und die Breite an möglichen Sounds groß. Mal mehr mal weniger progressiv, mal komplett unhörbar. Sind Obscura TechDeath? Trifft das nur auf eine Band wie Archspire zu? Vergleiche ich diese beiden Acts, unbestreitbar im Bereich des technisch-fortgeschrittenen Death Metal unterwegs und dennoch sehr unterschiedlich und vergleiche ich dies mit dem neuesten Output von PREY FOR NOTHING, dann ergeben sich Unterschiede. Weit mehr noch eigentlich: Die Frage was ein Genre eigentlich ausmacht. Nicht, dass PREY FOR NOTHING Stümper an ihren Instrumenten wären, aber das technische Niveau fällt gegenüber genannten Bands doch deutlich ab. Ich möchte das gar nicht negativ bewertet wissen, denn im Vordergrund steht immer noch der Song und nicht das Vermögen eine Million Noten pro Minute spielen zu können. PREY FOR NOTHING gehen für mich eindeutig eher in die Richtung des melodiösen Death Metal mit gelegentlichen Anleihen beim Trash Metal. Auch „Kivshan“ enthält sicher ein komplex gehaltenes Songwriting, ist aber weitaus simpler gehalten, als die Ankündigung des „Tech Metal“ es bis dahin vermuten lässt. PREY FOR NOTHING vermögen es sehr wohl, beide Enden (technische Komplexität und nachvollziehbares Songwriting) sinnig miteinander zu verbinden, wobei mir die melodiösen Anteile weitaus besser gefallen, als wenn die Band versucht vertrackte Strukturen zu etablieren. Auch, wenn es mir eigentlich nicht zusteht: „Kivshan“ zeigt deutlich, dass PREY FPR NOTHING einen Weg bestreiten, der sie eher in Richtung anspruchsvollem Melodic Death Metal führen sollte.

(Wormholedeath Records)