Netter Versuch: die Belgier postulieren selbstbewusst, progressiv und modern unterwegs zu sein. Darunter geht es heutzutage ja nichts mehr. Demut scheint vielen Metal-Bands komplett abzugehen. Der Blick auf das eigene Vermögen ebenso. Jeder will das Rad neu erfinden oder ist davon überzeugt, einen eigenen Twist mit in den Mix zu geben. PRIMAL CREATION gelingt dies nicht. Das Quintett aus Evergem, das 2019 die belgischen Wacken Metal Battle Finals siegreich absolviert hat und folglich beim Festival auftreten durfte, präsentiert sich auf seinem Zweitwerk kompositorisch durchweg berechenbar, an Standards festhaltend und überdies auch wenig variabel. Die Gruppe entfacht auf „News Feed“ Druck und Tempo, doch das ist es auch schon – ein Sturm im Wasserglas. Komplexität, Abwechslungswert oder gar Überraschungen sucht man auf dem Nachfolger des 2017er Debüts „Demockracy“ vergebens. Allein die Geschwindigkeit unterliegt Veränderungen. PRIMAL CREATION unternehmen nicht einmal den Versuch, aus bekannten Lösungsmustern auszubrechen und begnügen sich mit biederen Allgemeinplätzen. Modern ist das Album allenfalls im Vergleich zu den Thrash-Platten der ersten Stunde. Da weder die Hooklines noch die Chöre plakativ zugespitzt werden und es handwerklich allenfalls halbgar zugeht, plätschert „News Feed“ ereignislos und blass am Hörer vorbei, ohne Eindruck zu hinterlassen.

(Eigenrelease/primalcreation.bandcamp.com)