Zu den Eckdaten, die für die Karriere von PRIMAL RAGE von Bedeutung sind: das Quintett war früh dabei und hat sich 1988 gegründet. Nach zehn aktiven Jahren legten die Franzosen zwischen 1998 und 2018 eine lange Pause ein. „Awakening The Masses“ markiert nun das Comeback-Werk und ist eine sprichwörtliche Dampframme. Die Gruppe meldet sich lautstark zurück. Obschon Attitüde und Ausgestaltung des Zehn-Trackers eher Oldschool-ig ausfallen und als Thrash-Metal-Core zu umreißen sind, erinnert das Song-Material doch auch immer wieder an die Landsleute von Rise Of The Northstar. Hinsichtlich des an den Tag gelegten Selbstbewusstseins, des vertonten Energiegehalts und – mit Einschränkungen – des Unterhaltungswertes geht es klar in diese Richtung. PRIMAL RAGE klingen in der Umsetzung allein limitierter, weniger eigenständig und nicht ganz so pointiert. Auf Konzerten wird „Awakening The Masses“ aufgrund der nicht bestreitbaren Nähe zu Rise Of The Northstar dennoch breit punkten. Da die Franzosen stets nach vorne gehen und konsequent nachsetzen, dabei aber auch Eindruck schindende Breakdowns und Grooves nicht vergessen, ist für reichlich Unterhaltungswert gesorgt. Zumal deutlich ist, dass man es mit erfahrenen Musikern zu tun hat, für die es primär um den Spaß an der Sache geht. Bis hin zu den Crew-Shoutings greift bei PRIMAL RAGE alles schlüssig ineinander und formt ein brachiales Gesamtpaket.
(M&O/Season Of Mist)