Proceed On Your Way To Oblivion – Ceremorphosis

Kaum hatte ich gelesen, dass der Name der Band einem Zitat aus einem Transformers-Film der mittleren Achtziger entnommen ist, war direkt klar, dass es sich nicht um Shoegaze-Post-Black-Metal handelt. Nein, hier schwingt die Tech-Keule und das tut sie eben nicht auf harmlose Weise. Auch, wenn Bands wie Archspire vorgemacht haben, wie man die Technik auf die Spitze treibt, möchten die Mitglieder aus Bands wie Through The Eyes Of The Dead und We Are The Romans dem in nichts nachstehen. Ein erster Durchgang zeigt dann auch deutlich, dass es nicht an den technischen Fingerfertigkeiten mangelt. Die Krux am extrem technischen Death Metal ist jedoch nicht das technische Unvermögen. Hier trennt sich dann die Spreu vom Weizen, wenn die betreffende Band ihre zwölf Millionen Ideen pro Song nicht schlüssig in irgendeine Form von Songwriting einbinden können. Das mag dann noch Instrumentalisten begeistern, oder in Entzücken geraten lassen. Hörbar, oder gar genießbar ist das dann jedoch nicht. Es handelt sich dann nur noch um eine lose Ansammlung von Ideen, nicht mehr um Songs. Oben zitierte Archspire machen es vor: Unabhängig davon, wieviele Noten man spielt, ohne eine gewisse Catchiness und Wiedererkennungswert geht es nicht. PROCEED ON YOUR WAY TO OBLIVION sind da noch lange nicht am Ziel, bestreiten aber den Weg dorthin. Während das Songwriting noch über weite Strecken fahrig und hektisch wirkt, wie vielleicht eben auch nicht unüblich für das Genre, weiß man doch, wann man das Gaspedal zurücknimmt und mal ein bisschen Groove einstreut, so dass der geneigte Hörer den Überblick nicht gänzlich verliert. Mir persönlich gefällt das sich mit dem Grunzen des Sängers sich abwechselnde Keifen so rein gar nicht, aber dies sei nur eine Randbemerkung. Unterm Strich bleibt eine gute, wenn auch nicht herausragende Scheibe des Genres.

(Blood Blast Distribution)