Sonderlich produktiv scheint das Songwriting des Trios nicht vonstatten zu gehen. Auch für die Aufnahmen lassen sich PSYCHO überraschend viel Zeit. Damit ist nicht einmal unbedingt gemeint, dass der neue Longplayer der Bostoner mehr als sechs Jahre auf sich warten ließ. Doch zu lesen, dass die Stücke von „Vulture Church“ über den Zeitraum von Februar 2019 bis Februar 2021 entstanden und aufgenommen worden sind, ist die größte Überraschung bei der Beschäftigung mit dem Material. Die Gruppe ist seit 1981 aktiv und hat sich Zeit ihres Bestehens mehr oder minder an den Sound gehalten, der auch das fünfte Album füllt. Der grundsätzlichen Ausrichtung nach sind PSYCHO eigentlich Punk. Die angezogene Tempoarbeit mit reichlich Blast-Attacken rückt das wüste Treiben des Dreiergespanns aber unweigerlich in Richtung Grindcore. Die Old School-Attitüde von „Vulture Church“ ist gesetzt. Damit einher geht ein simples und direktes, jedoch effektives Vorgehen. Die Musiker benötigen für 18 Tracks gerade einmal 34 Minuten, wobei sich die einzelnen Nummern nicht immer voneinander absetzen. Nach vier Dekaden im Punk’n’Grindcore-Underground verstehen sich PSYCHO allerdings gut darauf, den selbst gewählten Ansatz rudimentär und rücksichtslos in Szene zu setzen. Happy Anniversary!
(Selfmadegod)