RED HANDED DENIAL

Die Kanadier von RED HANDED DENIAL adressieren ihren MetalCore intensiv und wuchtig. „I‘d Rather Be Asleep“ weist aber auch clean besungene Refrains und dichte Atmosphäre auf, die markante Gegensätze zu den brachialen Passagen des Drittwerks entstehen lassen.

Das Quartett spielt oder tourt gemeinhin mit Größen wie Trivium, Protest The Hero, The Contortionist, I See Stars, Silent Planet oder A Skylit Drive und hat sich bereits einschlägig etabliert. Weil sie eigenständig und zwingend in Erscheinung tritt, sollte das neue Album es der Band ermöglichen, den nächsten Schritt zu gehen: „Es ist befriedigend, das Gefühl zu haben, dass die Musik, die deine Band schreibt, das Publikum auf eine Art und Weise erreicht, die nicht als Status-quo wahrgenommen wird“, erwidert Bassist Dominick. „Wir schreiben nicht unbedingt mit dem Ziel, anders sein zu wollen. Doch wenn es so rüberkommt, finde ich das völlig in Ordnung. Daneben bin ich einfach nur froh, dass wir in der Lage waren, Musik nach unseren Vorstellungen zu machen und dass die Leute dafür empfänglich sind. Unser neues Album drückt all das aus, wohin Covid die Band in den letzten zwei-drei Jahren gebracht hat. Was die Herangehensweise an RED HANDED DENIAL angeht, gibt es keine Denkverbote. Wir arbeiten sehr kollaborativ und teilen Entwürfe, Demos, usw.“

Gitarrist Chris sieht in seiner Beteiligung an der Band ebenfalls allein das Positive: „Ich weiß zu schätzen, was wir haben, und bin jeden Tag dankbar dafür, Teil dieses Teams zu sein. Natürlich hatten wir Höhen und Tiefen und alle möglichen Hindernisse, mit denen alle Bands kämpfen. Aber dass wir in der Lage sind, uns selbst zu pushen und ein weiteres Album veröffentlichen, zeigt deutlich, dass wir als Gruppe weiterhin dieselben Ziele teilen, uns entwickeln und wir jede Herausforderung so annehmen, wie sie kommt. Was unsere Arbeit angeht, haben wir jetzt ein noch besseres Verständnis dafür, wie wir alle zusammen und als Individuen arbeiten. Die Kreativarbeit und das Zusammenstellen von Dingen laufen viel reibungsloser als früher.“ Der Gemeinschaftsgedanke hat auch für Dominick an Bedeutung gewonnen: „Als neuestes Mitglied von RED HANDED DENIAL, deren Besetzung sich seit ihrer Gründung stark verändert hat, habe ich das Gefühl, dass sich die Band endlich so entwickelt hat, wie ich es mir immer gewünscht habe. Als ich mit dem Musizieren anfing, waren Bands etwas, dass man mit Schulkameraden oder Leuten in seiner Umgebung gründete. Als ich in die Szene von Toronto kam und die Crew von RED HANDED DENIAL kennenlernte, war es zunächst eine Geschäftsbeziehung, da ich Teil eines größeren Netzwerks von Musikern in der Gegend war. Jetzt, wo wir vier seit 2016 zusammenarbeiten, ist es aber so, dass wir in erster Linie Freunde sind und erst in zweiter Linie Band-Kollegen. Ich kann nur hoffen, dass sich das auch in unserer Musik widerspiegelt.“

Mit „I‘d Rather Be Asleep“ erscheint ein intensiver, organisch klingender und dynamisch aufgesetzter Longplayer: „Ich glaube nicht, dass wir absichtlich beschlossen haben, unser neues Album in irgendeiner Art von Atmosphäre zu verwurzeln“, überlegt Dominick. „Wenn überhaupt, dann würde ich unser vorheriges Album als düsterer bezeichnen und sagen, dass wir darauf aufgesetzt haben.“ Gitarrist Chris spinnt den Gedanken fort: „„I’d Rather Be Asleep“ wurde durch eine Vielzahl von Dingen hervorgerufen. Natürlich der Pandemie, aber auch von persönlichen Kämpfen und den vielen Ungewissheiten im Leben. Aus musikalischer Sicht denke ich, dass es eine deutliche Schnittmenge mit „Redeemer“ gibt, aber auch einige neue Experimente und einfach Wachstum. Jedes Album hat seine eigenen Herausforderungen. Aber es sind vor allem die Erwartungen, die wir an uns selbst richten, die uns dabei helfen, uns als Band zu entwickeln und etwas Neues zu schaffen. Druck diesbezüglich habe ich noch nie verspürt. Ich finde es nach wie vor einfach cool, dass die Leute da draußen etwas hören, was wir geschrieben haben.“

Angesichts dieser Aussage verwundert es nicht, dass Chris die Dinge eher auf sich zukommen lässt als mit Planung zu arbeiten: „Ich glaube nicht, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon jemals eine bewusste Entscheidung über die Richtung meines Schreibens getroffen habe“, so der Gitarrist. „Obwohl die meisten der Songs mit der eher alternativen Ausrichtung zuerst entstanden sind. Der Sound unseres letzten Albums „Redeemer“ gefiel mir sehr gut, also wollte ich damit weiter experimentieren. Um sich das Schreiben anzugewöhnen, braucht man meiner Auffassung nach Zeit und natürlich auch Inspiration. Ist man erst einmal in Schwung gekommen, macht man einfach so weiter. Die zweite Hälfte des Schreibens für „I‘d Rather Be Asleep“ ging viel schneller. Dabei ist mir stets bewusst, wer wir sind und was unser Sound ist. Ausgehend davon gehe ich weiter. Ich mag es, mich als Musiker herauszufordern, aber ein Teil der Herausforderung besteht darin, all diese lustigen Riffs in einen Song und etwas Einprägsames zu verwandeln. Ich halte mich definitiv nicht zurück, versuche aber immer auch, die Dinge im Bereich eines Songs zu halten und nicht bei den Riffs.“

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