RED HANDED DENIAL – I‘d Rather Be Asleep

Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass Spiritbox groß durchgestartet sind, können sich kanadische MetalCore-Acts aktuell größerer Beachtung erfreuen. Davon dürften auch RED HANDED DENIAL profitieren, die unlängst zudem mit dem Cover von ,Telephone‘ von Lady Gaga und Beyoncé aufgefallen sind. Das Timing der Veröffentlichung von „I‘d Rather Be Asleep“ passt, so dass es gar nicht so schlimm ist, dass die Corona-Pandemie die Pläne der Band über den Haufen geworfen hat. Weil die Gruppe nicht mehr in USA einreisen konnte, ist das Drittwerk kurzerhand in Kanada umgesetzt worden. Wie schon zuvor auf dem 2019er „Redeemer“ bleibt es bei einem wuchtigen, vorwärts gerichteten MetalCore, der brachialer als auf den frühen Releases adressiert ist. Clean gesungene Refrains bleiben dabei natürlich ein integraler Bestandteil des Spiels von RED HANDED DENIAL wie auch eine Post-Hardcore-Schlagseite. In Lauren Babic (auch CrazyEightyEight) hat die zum Quartett geschrumpfte Gruppe eine charismatische, stimmgewaltige Frontfrau in ihren Reihen, die ebenso gefühlvoll singen wie satt growlen kann. „I‘d Rather Be Asleep“ steht auch sonst für eindrückliche Kontraste und eine gut ausbalancierte Mischung aus Freigiebigkeit und komplexerem Anspruch oder direkter Brachialität. So songdienlich, intensiv und effektiv wie auf dem Drittwerk hat man die Kanadier zuvor noch nicht gehört. Weshalb RED HANDED DENIAL gemeinhin mit Gruppen wie Trivium, Protest The Hero, The Contortionist, I See Stars, Silent Planet oder A Skylit Drive spielen, ist schnell erkannt. „I‘d Rather Be Asleep“ ist so mutig, umtriebig und konsequent umgesetzt, wie es die Alben der Genannten sind.

(Paid Vacation)