Wenn alles schiefläuft, bleibt immer noch die Musik. Das ist die freie Übersetzung der Aussage des Drittwerks von RON GALLO. Der US-Künstler holt auf seinem neuen Longplayer zum großen Rundumschlag aus und arbeitet sich an vielen Themen beziehungsweise Problemfeldern ab, die einem Großstädter aktuell begegnen und in Wallung versetzen können. Das Spektrum reicht von der Spaltung der Gesellschaft über Gentrifizierungsfragen und Kapitalismuskritik bis hin zum Klimawandel, Zukunftsangst und Erfahrungen mit Drogenabhängigen im engsten privaten Umfeld. RON GALLO steht mitten im Leben und hat einiges aufzuarbeiten. Optimismus und Zuversicht sind dem Singer/Songwriter aus Philadelphia, Pennsylvania bislang ebenso wenig abhandengekommen wie seine frech-kreative Lockerheit. Zum Glück, denn anders wäre all das wohl gar nicht auszuhalten und durchzustehen. Deshalb „Foreground Music“ mit derart beschwingten, positiv klingenden Tracks. Zu entdecken ist eine Menge. Die stilistische Breite der Sound-Kombinationen steht der der Themen in nichts nach: Post-Punk, Indie- und Garage-Rock, Alt-Pop, LoFi-Elektro, Funk und noch vieles mehr. RON GALLO präsentiert sich als aufgeschlossener, experimentierfreudiger Komponist, der sich in jeder Hinsicht einbringt und ausprobiert. Trotz Rock-Basis ist „Foreground Music“ nur bedingt eine Rock-Platte. Das liegt daran, weil dies Stücke des Singer/Songwriters aus Philadelphia so identifikationsstiftend wirken und man ihnen schlicht gerne lauscht. Dabei ist es egal, wie sie zusammengesetzt sind. Also immer den Kopf oben halten – so wie RON GALLO.
(Kill Rock Stars/New West/Rough Trade)