Einerseits handelt es sich um eine Wiederveröffentlichung bereits bekannter Songs. Andererseits auch wieder nicht. Je fünf der zehn Stücke von „Always Repeating“ entstammen dem 2017er Debüt „Awash“ beziehungsweise der „One Of One“ MCD aus dem Jahr 2020. Noah Weinman, der sich RUNNNER nennt, hat das Material im Alleingang allerdings komplett neu aufgenommen und produziert. Das erklärt den homogenen Eindruck, den das „neue“ Album hinterlässt. Das große Thema aller Lieder und der rote Faden im Schaffen des Multi-Instrumentalisten und Sänger ist die Suche: mal nach dem eigenen Platz im Leben oder nach Zuversicht und Kraft, mal nach einem Zuhause, nach Freunden oder dem Gefühl von Zufriedenheit oder Angekommensein. Entsprechend introvertiert, gefühlsecht und melancholisch spielt RUNNNER auf. Nicht nur aufgrund der Instrumentierung weist „Always Repeating“ einen deutlichen Folk-Anstrich auf. Daneben gibt es bewusst orchestrierten und arrangierten Indie-Rock mit einem ausgeprägten Hang zu Atmosphäre, Intimität und Zerrissenheit. Was die Lieder von Noah Weinman dabei vor allem auszeichnet: am Ende berühren sie ihre Hörer im Innersten und übertragen die Gefühle und Stimmungen, die RUNNNER selbst empfindet. Der Künstler aus Los Angeles beruft sich übrigens auf eine starke Beeinflussung durch Bon Iver, The Microphones und Julien Baker. Dem ist nicht zu widersprechen.
(Run For Cover)
