Nach dem Ende von Zouo in den 1980er Jahren hat sich Band-Kopf Cherry Nishida unter anderem bei bzw. mit Danse Macabre in den Untiefen zwischen Punk und Hardcore ausgetobt und sich konzeptionell an der Psyche eines Serienmörders abgearbeitet. Sein neuestes musikalisches Projekt heißt S∴H∵I, dessen nicht genutzte Langform Struggling Harsh Immortals sein soll. Der Relapse-Einstand „4 死 Death“ bietet einen Crossover aus Punk, Rock, Noise und Metal, wobei es dem Japaner eigenen Aussagen zufolge primär um „den Kampf und die Suche nach dem freien Geist“ geht. Okay. Cherry Nishida gibt die Maßgabe aus, einen unkonventionellen Ansatz zu verfolgen und stilistische Grenzen zu weiten. Selbst- und Fremdbild passen in seinem Fall jedoch nicht zusammen. Seine Relapse-Platte klingt eher schon recht verträglich und berechenbar, wenn man ihr mit den Ohren eines Hörers begegnet, der sich für ergebnisoffene Klangexperimente interessiert. S∴H∵I gelingt es zu keiner Zeit, für Aha-Effekte oder greifbaren Überraschungswert zu sorgen. Auch nicht, sich als vorwärtsgerichtet oder andersartig auszuzeichnen. Die Klang-Konstrukte auf „4 死 Death“ entwickeln sich dafür zu sehr in antizipierbaren Bahnen oder scheinen bisweilen nicht mehr als fragmentarisches Stückwerk zu sein. Da hilft auch der mitschwingende Old School-Charme nicht viel.
(Relapse)