Wie fühlt es sich an, sich unter Wasser im Seetang zu verirren, und was kann einem dabei alles zustoßen? Eine dreiköpfige Formation aus Bochum liefert mit ihrem neuen Longplayer eine mögliche Antwort auf diese Fragen. Für instrumentale Gruppen ist es ein probates Vorgehen, sich an Konzepten abzuarbeiten, die in ihrer Umsetzung kontraststarke, wendungsreiche Stücke nach sich ziehen. Diese Charakterisierung trifft auf „Lost In Kelp Forest“ zweifelsohne zu. SCHUBMODUL bestehen bereits eine Zeit lang und haben sich und ihren Ansatz gefunden. Das Zweitwerk gibt das preis. Die Musiker treten absichtsvoll und unterhaltsam in Erscheinung. Der NRW-Kombo gelingt es, das Interesse auf Hörer-Seite immer wieder neu anzuteasern und damit an ihr Spiel zu binden. Dass die einzelnen Lieder der Platte Spielzeiten zwischen 4:35 und 9:56 Minuten aufweisen, überrascht angesichts des instrumentalen Vorgehens nicht. SCHUBMODUL nehmen sich die Zeit, die zur Ausarbeitung ihrer Erzählstränge nötig ist. Im Seetang-Wald gibt es nun einmal viele Irrungen und Wirrungen. „Lost In Kelp Forest“ ist ein gutes Instrumental-Album.

(Tonzonen)