Seep – Hymns To The Gore

Tja, man muss nun wahrlich kein Musikanalytiker sein, um in etwas eine ungefähre Ahnung zu haben, wohin die musikalische Reise bei SEEP nun gehen könnte. Für alle etwas Begrissstutzigen da draußen: Nein, es ist kein Avantgarde Metal. Auch kein Hairmetal und erst recht kein christlich beeinflusster Rock. Man kann dem Herrn Vomitus (bei SEEP handelt es sich um eine One-Man-Show) nun wahrlich keinen Vorwurf über fehlplatziertes Marketing machen. Covergestaltung, Songtitel, Texte (die sind eher schwer zu verstehen)..selbst die Wahl des Labels macht Sinn. Nun besteht die einzige verbliebene Frage: Um welches Subgenre des Death Metal handelt es sich bei „Hymns To The Gore“ denn nun? Ich hatte tatsächlich auf acht Songs aus dem Bereich von Mortician spekuliert, denn auch hier nutzt man kleine Soundschnipsel aus mehr oder minder bekannten Horrorfilmen. Dem Cover nach hätte es auch etwas in Richtung Exhumed sein können, wahlweise in Richtung Pungent Stench. Aber, tatsächlich hat sich Vomitus eher dem zähen und doomigen Death Metal verschrieben. Während der Opener ‚Morbidly Obese‘ noch eher traditionell daherkommt, schleichen sich ab der zweiten Nummer doch eher überraschende Keyboards in den Sound und es wird ziemlich cool und groovy. Ungeachtet der vermuteten Splatterthematik (bei den Gullivocals auch mit ein wenig Übung nicht zu verstehen), kommt die Musik doch vergleichsweise handzahm daher. Nicht, dass es hier nicht brutal und blutig dahergehen würde. Aber, man(n) hat sich eben nicht dazu entschieden den Drumcomputer durchgehend auf 280bpm zu programmieren. Nicht, dass es nicht zwischendurch auch harte, schnelle Abfahrten gäbe. Aber, die Slowmo-Riffs und gerade die hier und da eingestreuten Keyboards sorgen für einen ungemein hohen Unterhaltungswert. Leider verfestigt sich dieses Schema relativ schnell und dann wird „Hymns To The Gore“ dann doch ein gutes Stück erwartbar. Nichtsdestotrotz ein prima Album, dass die Blut&Eingeweide – Thematik einmal frisch und unterhaltsam aufbereitet.

(Extremely Rotten Productions)