Es muss doch nicht immer Wagyu-Beef sein, oder? Wie ungleich ehrlicher und bodenständiger ist beispielsweise eine einfache Rindsroulade. Seltsamer Vergleich? Zugegeben, ich bin mir auch nicht mehr sicher, wie ich auf jenen Vergleich kam. Aber, vielleicht liegt es daran, dass SERPENT SPAWN eben nicht hochgezüchteten Jazz-Tech-Death zocken, sondern sehr bodenständigen Oldschool-Death. Daher möchte ich oben gezogenen Vergleich auch bitte nicht despektierlich gemeint wissen. Während aktuelle Bands sich gegenseitig in punkto Geschwindigkeit und Komplexität zu überbieten suchen, gehen SERPENT SPAWN einen konsequent anderen Weg. In den frühen Neunzigern waren es Bands wie Malevolent Creation, Deicide und Morbid Angel, die den Sound aus Florida verbreiteten und musikalische Extreme neu definierten. Genau in diese Stoßrichtung gehen diese vier Songs. Natürlich hat auch „Crypt Of Torment“ nichts mit musikalischer Stümperei zu tun. Aber, hier geht es eben eher zu den Wurzeln des Death Metal und weniger darum auszuloten wieviele Saiten auf eine Gitarre passen, oder wann der Drummer die Schallmauer durchbricht. Man höre beispielsweise den Song ‚Conquering The Trinity‘. Wer da nicht sofort an ‚When Satan Rules His World‘ denkt, der hat nicht viel von der Musikgeschichte des Death Metal mitbekommen. Aber Vorsicht: Es handelt sich immer noch um technisch anspruchsvollen Death Metal. SERPENT SPAWN sind nicht Bolt Thrower, obwohl auch hier und dort fette, walzende Riffs auftauchen. So oder so: Vier Songs, die gekonnt den Vibe der „guten alten Zeit“ einfangen und einfach Laune auf mehr machen.
(Iron Bonehead Productions)