SETYØURSAILS

Die Kölner Band präsentiert sich auf ihrem Drittwerk „Bad Blood“ sowohl hart und brachial als auch atmosphärisch und zugänglich. Modern und melodisch ist das Spiel von SETYØURSAILS zwischen Metal und Core sowieso angelegt. Kurzum: das Quartett bietet dynamisch dargebotene Stücke, die auf eindrücklichen Hart-Zart-Kontrasten basieren.

„Keiner der Songs ist mit einem Hintergedanken geschrieben worden“, stellt Frontfrau Jules klar. „Alle Tracks hören sich so an, wie sie sich anhören und sind so geschrieben, wie sie geschrieben sind. Weil es das war, was im Songwriting entstanden ist. Thematisch wollte ich jedoch nicht stehenbleiben und mich nur auf ein Thema konzentrieren. So ist es zu Balladen wie ,Lately‘ oder ,Heart Attack‘ gekommen, die eigentlich nichts mit dem Album-Titel „Bad Blood“ zu tun haben. Da mich im Writing aber vor allem die Themen Wut und Hass gesteuert haben, sollte auch der Album-Titel zu diesem Vibe passen. Musikalisch geht es um alles, was mich persönlich beschäftigt – vor allem um mentale Gesundheit, aber auch Hass, Betrug und gescheiterte Freundschaften. Es ist kein 100 %-iges Konzept-Album, doch es gibt Zusammenhänge, die man beim zweiten oder dritten Hören wahrnimmt.“

Hinter dem beständigen Wechsel harter und zarter Passagen steckt der Sängerin von SETYØURSAILS zufolge weniger Planung als gedacht: „Was man als hart und als zart betitelt, ist zunächst einmal eine subjektive Wahrnehmung“, erwidert Jules. „Meint man mit zart die cleanen Parts, dann entstehen diese einfach, weil ich total gerne aufgehende und melodische Chorusse schreibe und höre. Weil ich es liebe, diese live zu performen, wollte ich starke, melodische Chorusse auf dem Album haben. Überdies finde ich es selbst anstrengend, mehrere Songs hintereinander zu hören, in denen durchweg geschrien wird. Das ist etwas, was mich an unserem letzten Album „Nightfall“ gestört hat. Für mich ist es nicht negativ, wenn man uns als zart betitelt. Es ist für mich keine Schwäche, sondern zeugt von Stärke, wenn man in der Lage ist, seine verletzliche Seite zeigen zu können und man sich traut, clean zu singen.“

Zumal SETYØURSAILS zu ihren Hörern im besten Fall eine emotionale Verbindung aufbauen wollen: „Für mich als Writerin, die auch für das Texten zuständig ist, ist es wichtig, dass die Menschen den Inhalt meiner Texte verstehen“, so Jules. „Denn dieser ist oftmals ja der Grund, warum ein Song überhaupt entstanden ist. Es freut mich aber genauso sehr, wenn die Leute einfach nur die Riffs feiern und die Musik an sich gut finden. Beides ist für mich vollkommen okay. Da ich jedoch sehr oft auf die Texte angesprochen werde, glaube ich, dass sich unsere Hörerschaft mit ihnen stark auseinander setzt. Das freut mich natürlich.“ Die Stücke des Drittwerks „Bad Blood“ belegen, dass die Kölner ihre Frontfrau maximal in Szene setzen:

„Wir schreiben nicht statisch oder nach Regeln, sondern so, wie es uns gefällt“, erzählt die SETYØURSAILS-Sängerin. „Mir fällt auf, dass die Fassade des hartseins langsam fällt. Ich habe immer mehr das Gefühl, dass man sich weniger beweisen muss und im Writing freier sein kann. Dadurch tun sich die Genre-Grenzen immer weiter auf und man kann verschiedene Stile vermischen. Da wir alle keine großen Fans von viel Gefummel auf der Gitarre sind, wird diese eingängig und simpel gehalten. Der Fokus liegt auf der Unterstützung der Vocals. Aus dem Alter, in dem man sich beweisen und zeigen muss, wie krass man welches Instrument spielen kann, sind wir raus. Die Hauptsache ist, dass alles dem Song und den Vocals dient.“

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