SLEEPMAKESWAVES – It’s Here, But I Have No Names For It

Es müsste sich um den fünften Longplayer der Band aus Sydney handeln. „It’s Here, But I Have No Names For It“ scheint dem Titel nach darauf abzustellen, dass man das instrumentale Spiel von SLEEPMAKESWAVES individuell ganz unterschiedlich wahrnimmt und nichts als gegeben anzusehen ist. Das ist ja das Schöne am gesanglosen Post-Rock-Sektor. Die Australier steuern die Rezeption ein Stück weit, wenn sie Lieder mit ,Ritual Control‘, ,Black Paradise‘ oder ,Terror Future‘ bezeichnen. Und dennoch: letztlich hört jeder das, was er auf Basis seiner Erfahrungen und Sichtweise in die Songs projiziert. Das lebendige, vielschichtige und wendungsfreudige Spiel des Dreiergespanns ist dafür wie geschaffen. Alles kann, nichts muss. So kennt man es von ähnlich positionierten Szene-Vertretern wie This Will Destroy You, Explosions In The Sky, Caspian, Mogwai oder Russian Circles. SLEEPMAKESWAVES bewegen sich zu den genannten Szene-Größen auf Augenhöhe und zählen ebenfalls zu den spannenden, relevanten Vertretern ihrer Zunft. Das Material von „It’s Here, But I Have No Names For It“ ist 2022 und 2023 von der Band selbst aufgenommen und produziert worden. Auch das ist nur konsequent. Den Australiern ist daran gelegen, ihr cineastisches raumgreifendes Kopfkino nach eigenen Vorstellungen umzusetzen. Dabei fällt auf, dass SLEEPMAKESWAVES insgesamt lebendig und temporeich sowie nur selten melancholisch oder verletzlich in Erscheinung treten. Im Post-Rock-Genre ist das nicht der Regelfall. Das hat zur Folge, dass man aus der Beschäftigung mit „It’s Here, But I Have No Names For It“ positiv gestimmt und zufrieden hervorgeht. Das ist doch etwas.

(Bird’s Robe/MGM)