SOM – The Shape Of Everything

Die Musiker hinter SOM sind auch mit Gruppen wie Constants, Adai, Caspian, Junius und Driftoff in Verbindung zu bringen. Will Benoit & Co. legen zudem Wert auf selbstbestimmtes Arbeiten und die maximal mögliche Umsetzung ihrer künstlerischen Vision. Der Frontmann hat das Zweitwerk der Band selbst aufgenommen sowie auch gemixed und gemastert. Dass man es im Falle des Quintetts aus Connecticut mit einem Act in den Weiten beziehungsweise Untiefen zwischen Post-Rock, Shoegaze und abstraktem Doom (zumindest der Attitüde nach) zu tun bekommt, überrascht kaum. Der poppige Appeal und die zuckersüßen oder verträumten Vocals sind SOM ebenso wichtig wie die existente Härte und das aufwühlende Moment von „The Shape Of Everything“. Allein anbiedernde Atmosphäre und Wohlklang gibt es nicht. Da ist latent immer auch eine wilde Seite zu spüren, die unter der Oberfläche brodelt und das Vordergründige ein Stück weit relativiert. Daraus resultieren beim Hören interessante Eindrücke, zumal alles trotz gegebener Generalität lebendig klingt und mit emotionaler Reibungsfläche versehen ist. Ob die für Januar 2022 geplante Europa-Tour mit Katatonia und Sólstafir in Zeiten der Corona-Pandemie wie geplant stattfinden kann, bleibt abzuwarten. Dass der Shoegaze-Rock-Doom-Pop-Ansatz von SOM aber gerade in Live-Situationen nochmals anders und – wohl – ungleich eindringlicher wirken wird, dürfte in jedem Fall mehr als nur eine zutreffende Unterstellung sein.

(Pelagic)