SOOMA – Drü

Die Band stammt aus Zürich. Jenseits des Album-Titels sind die Texte auf dem Drittwerk des Dreiergespanns auf Französisch gehalten. „Drü“ ist eine Zahl, die für die seit zehn Jahren aktive Gruppe in vielerlei Hinsicht prägend ist. Song-seitig setzt es indes zehn Stücke, die sich allesamt eher unbequem entwickeln. SOOMA biedern sich nicht an. Das Trio tut viel dafür, dass sich nur die Hörer mit ihrem Spiel identifizieren können, die das auch wirklich wollen. Noise-Rock und Post-Punk scheinen die beiden Spielarten zu sein, die den Schweizern am meisten bedeuten. Dazu kommen eine experimentelle Grundhaltung und ein eher situatives Vorgehen. Konzerte beziehungsweise Live-Situationen sind der Formation aus Zürich offensichtlich wichtiger als gewöhnliche Veröffentlichungen. Der Charakter von „Drü“ fällt entsprechend aus. Doch ohne den Verstärkungseffekt vor Ort nimmt der spontan entwickelte Rock-Punk von SOOMA nur dann mit, wenn die Stimmung passt. Und das kann für die Hörerseite nicht als gegeben vorausgesetzt werden. Dass sich die Stücke des Zweitwerks nur bedingt voneinander absetzen, verbessert die Situation nicht. Das Schweizer Trio mag einen dichten, kompakten Longplayer abliefern, doch letztlich geht es doch immer auch um Fragen des Gefallens und Mitnehmens der Hörer. In dieser Hinsicht reicht die gelebte Anti-Haltung von SOOMA wohl etwas zu weit. Sofern es den Musikern nicht egal ist, ob sie gehört werden…

(Gluttony)