SPACE OF VARIATIONS – Imago

Die ukrainische Szene hält zusammen und unterstützt sich gegenseitig. Mit Jinjer sind SPACE OF VARIATIONS selbstredend schon getourt. Die Feature-Gäste des Zweitwerks sind der frühere Asking Alexandria-Frontmann Denis Stoff und Rapperin Alyona Alyona. So weit, so gut. Die Osteuropäer sind mit großen Ambitionen unterwegs und wollen ihren Ruf international festigen. „Imago“ ist nach der MCD „XXXXX“ aus dem Jahr 2019 die zweite Veröffentlichung in Kooperation mit Napalm. SPACE OF VARIATIONS sind sich der daraus eröffnenden Möglichkeiten bewusst und wollen breit auftrumpfen. Was das kreative Selbstverständnis anbelangt, scheint der Band-Name zugleich das Motto zu sein. Die Sound-Basis liegt beim MetalCore, doch ist den Ukrainern daran gelegen, als eigenständig aufzufallen. Um das zu erreichen, gibt es vielfältige Experimente und Stil-Kombinationen. Was dabei herauskommt, überzeugt allerdings nur ansatzweise. MetalCore-Breakdowns und melodisches Riffing mit Elektro sowie Growls/Screams in den Strophen und Clean-Gesang in den Refrains zu verbinden, ist alles andere als innovativ und trifft auch nicht unerwartet. Die Rhythmus- und Beat-Spielereien lenken eher von den Hooklines ab, als dass sie bereichernde Akzente darstellen. Und überhaupt: SPACE OF VARIATIONS laufen in die Falle, im Streben nach Abwechslung und Anklang zu viel auf einmal zu versuchen. Die Songs wirken zumeist entweder zerfahren oder als am Reißbrett konzipiert. Lockerheit und Souveränität gehen „Imago“ ab. Organisch und ausgewogen wirkt dieses Zweitwerk nicht. Da helfen dann auch die Gast-Features nicht mehr.

(Napalm)