Was die Österreicher selbstbewusst Partycore getauft haben, ist weit mehr als ein bloßes Schlagwort. Dahinter verbirgt sich eine lebendige, jederzeit mitreißende und auf Hit-Tauglichkeit getrimmte Mischung aus Trancecore und MetalCore, die sich durch Energie, Humor und kompromisslose Spielfreude auszeichnet. In anderen Worten: STESY liefern einen grellbunten Sound, der Fans von Electric Callboy, The Butcher Sisters, One Morning Left, Enter Shikari und – nicht zu vergessen – Scooter gleichermaßen begeistern dürfte. Bemerkenswert ist, dass auf dem dritten Album der Wiener Formation nichts gekünstelt oder bemüht wirkt. Gerade angesichts der ständigen Überspitzungen und provokanten Stilmittel ist das keine Selbstverständlichkeit, sondern ein klarer Beleg für die Authentizität der Band. Der Titel „Turn Up The Crazy“ macht bereits unmissverständlich deutlich, dass STESY keine halben Sachen kennen: Sie gehen all-in, ohne Berührungsängste und ohne Angst vor Peinlichkeiten. Genau diese Haltung ist es, die ihren Partycore so kompromisslos und unverwechselbar macht. Ein entscheidender Faktor dabei ist das Augenzwinkern, das nie zu kurz kommt. Das Quartett spielt ernsthaft, pointiert und mit maximaler Energie. Doch wer die Songs zu ernst nimmt, verfehlt den Kern. STESY verstehen es, zwischen ironischer Überhöhung und ernsthafter musikalischer Wucht zu balancieren. So entsteht ein Spannungsfeld, das gleichermaßen unterhält, überrascht und mitreißt. Bis hin zum clever gewählten und überzeugend umgesetzten Eiffel 65-Cover ,Blue (Da Be Dee)‘ bleibt alles unter dem Motto eines ihrer eigenen Tracks: ,Forgive Me Father – I Have Synths.‘ Dieser selbstironische Leitspruch fasst die Essenz des Albums perfekt zusammen: STESY feiern die Verschmelzung von elektronischen Exzessen und metallischer Core-Härte, ohne sich selbst dabei jemals zu ernst zu nehmen. Mit „Turn Up The Crazy“ gelingt den Wienern ein Werk, das die Grenzen zwischen Club-Ekstase und Metal-Brett einreißt. Es ist ein Album voller greller Farben, treibender Beats und hymnischer Refrains. STESY zeigen, dass Partycore mehr ist als ein Genre: Es ist eine Haltung und ein Lebensgefühl, das keine Kompromisse kennt.
(Bleeding Nose)
