SVART CROWN

Die besondere Intensität und Dringlichkeit von „Wolves Among The Ashes“ fällt sofort auf. SVART CROWN entwickeln einen unberechenbaren, dichten Metal, der gleichsam vertrackt wie kompromisslos ausfällt. Die vertonte Attitüde ihres fünften Albums ist modern und extrem.

JB Le Bail zufolge ist all das kein Zufall: „Unsere Musik ist kathartisch und eine Erweiterung unserer selbst,“ so der Sänger und Gitarrist. „Das sind wir, schlicht und einfach. In diese Songs haben wir alles investiert. Wie gehen wir mit der Welt um, in der wir leben? Wie gehen wir mit unseren Emotionen und unserer Frustration um? Dafür gibt es diese Band. Die Musik ist das Ventil, um unsere Seelen für einen Moment mit etwas Größerem zu verbinden. Gleichzeitig kann es sehr frustrierend sein, diese Art von Musik zu spielen und ein solches Projekt zu verwirklichen. Es ist sowohl ein Segen als auch ein Fluch.“

Damit spielt der Musiker auf die Tatsache an, dass SVART CROWN stilistisch zwischen vielen Stühlen aufschlagen: „Wir haben es ja nicht anders gewollt. Eine der wenigen Regeln, die wir unserer Band gegeben haben, ist es, uns niemals in irgendeiner Weise einzuschränken – also grundsätzlich keine Regeln zu akzeptieren. Ich wollte ein Projekt schaffen, mit dem ich alle meine Einflüsse unterbringen kann, ohne auf ein bestimmtes Genre festgelegt zu sein. Ich mag so viele Dinge. Anstatt zehn verschiedene Bands für die verschiedenen Stile zu haben, gibt es für mich nur diese eine, mit der ich alles umsetzen kann. Dieser Philosophie folge ich bis heute.“ Wie breit seine Einflüsse gestreut sind, verdeutlicht JB auf Nachfrage: „Während des Schreibens von „Wolves Among The Ashes“ habe ich viel CULT OF LUNA, NEUROSIS und YOB, aber auch eine Menge Trip-Hop und 1990er-Jahre Sachen von PORTISHEAD, RADIOHEAD, MASSIVE ATTACK und ALICE IN CHAINS gehört. Aber auch unklassifizierbare Musik wie WOENHAND, GUSTAVO SANTAOLLA und natürlich die Klassiker: MORBID ANGEL, IMMOLATION und GORGOROTH. Unsere Musik ist von so vielen Stilen beeinflusst, dass man auf die Verbindung nicht immer schließen kann.“

Der Kreativprozess bietet dem Frontmann die Möglichkeit, sein Leben zu verarbeiten: „Das Schreiben ist der Teil, den ich am meisten liebe,“ bestätigt JB. „Der Prozess, wenn er fließend ist, kann magisch sein. Der introspektive Teil, wenn man an nichts anderes denkt und eins mit seinem Instrument wird, ist einfach wunderbar. Musik ist ein großer Teil meines Lebens, auch wenn es eine Liebe-Hass-Beziehung ist. Perioden der Inspiration sind dabei stets mit bestimmten Ereignissen und Stimmungen verbunden. Wirklich inspiriert war ich zum Beispiel, als ich eine giftige Beziehung beendet habe. Es gibt immer wieder Momente, in denen man etwas opfern muss, das man liebt, um sich zu retten, auch wenn es nicht fair ist. Ich erinnere mich an all die Wut, die ich in mir hatte, als ich den hasserfüllten Teil dieser Platte geschrieben habe. „Wolves Among The Ashes“ ist die Reflexion meiner Sicht auf die Welt und Liebe sowie Tod, Spiritualität, Sex und innere Dämonen der letzten zweieinhalb Jahre.“

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