SYLOSIS

So überraschend wie das zwischenzeitliche Aus im Jahr 2016 kommt nun das Comeback. SYLOSIS sind zurück und legen mit „Cycle Of Suffering“ ein neues Album vor, das nahtlos an frühere Großtaten anknüpft. Das Quartett aus Reading inszeniert einen ganzheitlichen Metal zwischen Thrash und Death, der ebenso hymnisch wie zeitgemäß anmutet – und der härter als bisher adressiert wird.

Frontmann und Kreativkopf Josh Middleton stellt zunächst klar, weshalb die Auszeit für die Briten unvermeidlich gewesen ist: „SYLOSIS ist ein wichtiger Teil meines Lebens“, so der Gitarrist und Sänger. „Der persönliche Vorteil für mich ist es, das ich die Musik, die ich liebe, schreiben und aufführen kann. Es ist nie unsere Absicht gewesen, SYLOSIS dauerhaft auf zu lösen. Ich brauchte nur Zeit, um unsere Musik neu zu bewerten und neue Kraft zu schöpfen. Jetzt fühlt es sich so an, als wäre dies der richtige Zeitpunkt, um zurück zu kommen. Ich hoffe, viele Leute werden dem zustimmen.“

An die letzten Shows vor dem temporären Aus erinnert sich der Frontmann noch ganz genau: „Insbesondere während der Londoner Show unserer britischen Headliner-Tour 2016 beschlich mich das Gefühl des Wissens, dass diese Shows unsere letzten für eine lange Zeit sein würden“, so Josh. „Damals fühlte ich mich kreativ eingekesselt und nicht mehr in der Lage, weitere Musik für SYLOSIS zu schreiben. Es war ein schreckliches Gefühl. So, als hätte ich meine Zeit verschwendet. Deshalb traf ich die Entscheidung, mich zurück zu ziehen und mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Rückblickend war es definitiv die richtige Entscheidung.“ Damals ist der Musiker als Gitarrist beim MetalCore-Act Architects eingestiegen, dem er bis heute angehört:

„Mit ihnen zu touren, ist ganz anders. Die Arbeit mit dieser Band hat meinen musikalischen Blick auf SYLOSIS aber nicht verändert und beeinflusst ihn auch nicht.“ In den vier Jahren seit der Veröffentlichung von „Dormant Heart“ hat Josh Middleton neue Motivation getankt und seine Leidenschaft neu entdeckt: „Ich möchte die Band weiter voran bringen und mich selbst antreiben, die beste Musik zu schreiben, die mir möglich ist“, äußert der Brite, bevor er Einschnitte hinsichtlich der Live-Aktivitäten ankündigt. „Wir werden selektiver sein, was Shows und Touren anbelangt. Unser Fokus liegt nunmehr darauf, die bestmöglichen Auftritte abzuliefern, wenn wir auf der Bühne stehen und den Leuten eine echte Show zu bieten.“ Das Quartett aus Reading verfolgt zudem übergeordnete Ziele, wie der Frontmann verrät:

„Wir haben die Band noch als Kids zu Schulzeiten gegründet. Wir wollten Metal spielen und die uns bestmöglichen Platten schreiben. Daran hat sich nichts geändert. Ich möchte ein Vermächtnis an großartigen Metal-Platten hinterlassen, die den Test der Zeit bestehen. Für SYLOSIS geht es jetzt darum, wahrnehmbare Spuren zu hinterlassen und in die vorderste Reihe des Metal vorzudringen.“ Nicht nur eingefleischte Fans der Briten werden erwidern, dass der Gruppe dies bereits gelungen ist, und sie mit „Cycle Of Suffering“ nahtlos an die erste Band-Phase anknüpft:

„Es ist die richtige Entscheidung, zurück zu kommen“, zeigt sich Josh überzeugt. „Es ist aber noch zu früh, um zu sagen, ob etwas anders läuft, da wir weder das Album veröffentlicht noch Live-Shows gespielt haben. Es ist aufregend, eine neue Platte herauszubringen. Ich bin extrem stolz darauf. Musikalisch bietet sie unser bislang brutalstes Material. Lyrisch geht es auf dem Album wieder um Depressionen, da ich mich an melancholische oder depressive Themen anlehne. Normalerweise tendiere ich nur dann dazu, Texte zu schreiben, wenn ich mich am Boden zerstört und desillusioniert fühle. Meine Texte basieren oftmals auf meiner eigenen Enttäuschung über mich selbst oder Persönlichkeitsmerkmale, die ich an mir nicht mag. Indem ich das anerkenne und mich damit auseinandersetze, versuche ich, mich selbst dazu zu bringen, als Mensch zufriedener zu werden.“

Der Album-Titel gibt die Richtung vor: „„Cycle Of Suffering“ selbst ist etwas, mit dem ich mich intensiv beschäftigt habe“, erzählt der Sänger. „Ich bin mir unsicher, ob er nicht zu düster ausfällt und negative Schwingungen auslöst. Doch Qualen in unterschiedlichen Ausprägungen sind nun einmal ein Teil des Lebens. Menschen versuchen gerne, Unannehmlichkeiten und Leid um jeden Preis zu vermeiden. Entweder, indem wir uns mit unseren Telefonen und dem Internet ablenken oder trinken und Drogen nehmen. Manchmal muss man einfach akzeptieren, dass man harte Zeiten zu ertragen hat, um die guten Zeiten danach so richtig schätzen zu können.“ Musikalisch brechen für die Briten in jedem Fall gute Zeiten an:

„Es ist definitiv unser fünftes Album, doch in vielerlei Hinsicht fühlt sich „Cycle Of Suffering“ wie ein Debüt an“, meint Josh. „Die Zeit außerhalb der Band hat dazu beigetragen, dass ich die Perspektive einnehmen konnte, um zu beurteilen, welche Teile unseres Sounds SYLOSIS großartig gemacht und welche Elemente uns zurück gehalten haben. Früher habe ich viele Grenzen gesetzt, was wir musikalisch tun und was nicht. Nun konzentriere ich mich darauf, was SYLOSIS sein sollten. Ich habe das Gefühl, dass SYLOSIS musikalisch jetzt viel fokussierter sind und die Songs akzentuierter auf den Punkt kommen. Die neuen Tracks sind sehr dringlich, allerdings wurde das Album hauptsächlich schon 2016 geschrieben. Meine Arbeitsweise ist seither weiter fortgeschritten, was sich dann auf künftigen Platten zeigen wird. Dass Ali Richardson (auch Bleed From Within) zum ersten Mal das Schlagzeug für uns eingespielt hat, hat aber definitiv eine weitere Stufe der Intensität hinzugefügt.“

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