TAMI NEILSON – Kingmaker

TAMI NEILSON setzt sich in den Texten ihrer neuen Platte insbesondere mit Facetten von Diversität und Gleichberechtigung auseinander. Dass Frauen dieselben Rechte und Möglichkeiten wie Männer haben, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. In den Augen der gebürtigen Kanadierin, die inzwischen in Auckland, Neuseeland lebt, ist das jedoch nicht der Fall, weshalb sie das auf „Kingmaker“ in den Fokus stellt. Vor dem Hintergrund eines Sounds, der an die 1950er und 60er Jahre erinnert, in denen noch ganz andere Rollenverständnisse vorherrschten, fallen die Wirkung und das Ergebnis ungleich spannender als bei anderen Künstler:innen aus. Denn natürlich setzt TAMI NEILSON weiterhin auf einen beschwingten, lockeren Mix all dessen, was man mit ihrem Namen verbindet. Das sind Americana, Country, Rockabilly, Soul und R‘n’B – die Stile einen lang vergangenen, für viele besseren Zeit. „Kingmaker“ klingt dabei selbstredend absolut zeitgemäß, pointiert und – natürlich auch das – tanzbar und hitverdächtig. Die rauchige, soulige Stimme der Wahl-Neuseeländerin ist unverkennbar und eine Bank. Die intelligenten, frechen Texte sind ebenfalls hörenswert. Kompositorisch und musikalisch verfügen TAMI NEILSON und alle involvierten Musiker:innen über so viel Klasse und Erfahrung, dass die zehn Tracks von „Kingmaker“ neben ihrer Zugänglichkeit auch immens viel Variabilität – oder besser Diversität? – aufweisen, dass Hörer:innen aufs Beste unterhalten werden. Das Spektrum reicht neuerlich bis hin zu getragenen Balladen.

(Outside/Bertus)