Unglaublich, dass TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN bereits seit einer Dekade bestehen – andererseits: Gut so! Das Sextett hat sich schnell den Ruf erarbeitet, musikalisch kompromisslos und dennoch unterhaltsam zu agieren. Textlich bleibt die Band ihrer Linie treu und spricht unbequeme Wahrheiten aus, die gehört werden müssen. In jeder Hinsicht zeigt die Gruppe klare Kante und ist live immer wieder an der Seite von Bands zu sehen, mit denen sie assoziiert wird – etwa AGNOSTIC FRONT und MADBALL. Ihr drittes Album, das im Jahr des Band-Jubiläums erscheint, kreist thematisch um Ursache und Wirkung – kurz: „Karma“. Dieses Konzept dient als perfekte Klammer für die Dualität aus Protest und Gestaltungswillen. TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN begnügen sich nicht damit, Missstände bloß aufzuzeigen – sie wollen auch Lösungen finden und selbst aktiv werden. Diese Haltung spiegelt sich bereits im Bandnamen wider, der für Zusammenhalt mit Gleichgesinnten und Fans steht. Für Co-Fronter Dennis (ehemals RYKER’S, BRIGHTSIDE und STILL SCREAMING) markiert „Karma“ das erste Album mit der Band. Seine Interaktion mit Matzo wirkt noch eingespielter als auf der „Fokus“-EP und bereichert das Gesamtbild mit größerer Variabilität und einer spürbaren Lockerheit. Trotz der ernsten Inhalte kommen Unterhaltungswert und Spaßfaktor nicht zu kurz. Besonders deutlich wird das in der gelungenen Mischung aus beißender Plakativität und grooviger Lässigkeit – Gang-Shout-outs inklusive. Kurz gesagt: So will man Hardcore hören!
(Cargo)