Teethgrinder – Dystopia

Grundsätzlich kann man schon erahnen, dass ein Album, das den Namen „Dystopia“ trägt, qua Definition eine Geschichte in der Zukunft spielend und mit negativem Ausgang, sicher stimmungsmäßig nicht im Bereich Glamrock angesiedelt sein kann. Und so eröffnen TEETHGRINDER entsprechend ihren Reigen an Songs mit einem krachigen, mehr als dissonanten „Intro“, das von einer Art Rede oder Proklamation begleitet wird und nichts gutes erahnen lässt. Ungeachtet, dass man sprachlich nicht alles versteht, so scheint mir doch von einem Untergangsszenario die Rede zu sein. Dem folgen nahtlos und ohne Umschweife neun heftige Tracks, die irgendwo zwischen Grindcore und Death Metal angesiedelt sind. Wie schon auf dem Vorgänger „Nihilism“ hält sich die Band hier nicht vordergründig mit Feinheiten auf, sondern brilliert vor allem durch schiere Brutalität. Während der Sänger eher an Black Metal gemahnt und kreischt, statt genretypisch zu grunzen, brettern die Instrumentalisten ein schweres Riff nach dem anderen nach vorn. So hat der Hörer kaum Ruhe und wird mitgerissen in einen Strom aus groovenden Midtempi und Geschwindigkeitsspitzen. Dem gegenüber stehen die eingestreuten Sample, die, auch das ist vom Vorgängeralbum bekannt, dem ganzen eine zusätzlich finstere, technoide und kalte Atmosphäre verleihen. Melodien im herkömmlichen, wohltuenden Sinne wird man entsprechend auf „Dystopia“ schwer finden. Stattdessen lässt die Musik vorausahnen, wie erschreckend, abstossend, finster und brutal eine mögliche Version der Zukunft aussehen mag. Tatsächlich machen es TEETHGRINDER mit dieser Mischung dem Hörer wahrlich nicht leicht. Von musikalischer Schonkost kann keine Rede sein. Trotzdem kommt man nicht umhin gerade in den Nuancen, den Zwischenstücken, den kleineren Details seine Freude zu empfinden. Ungeachtet, dass „Dystopia“ ein hässlicher Monolith hochaggressiver Musik ist, so kann man die Musiker zur mehr als adäquaten Umsetzung des Themas nur loben.

(Lifeforce Records)