TERI GENDER BENDER

Teresa Suárez Cosío ist eine kompromisslose Künstlerin. Die Multi-Instrumentalistin und Sängerin beweist das als Teil von Le Butcherettes, Bosnian Rainbows, Crystal Fairy und Kimono Kult. Noch deutlicher wird dies im Kontext ihrer Solo-Aktivitäten als TERI GENDER BENDER. Mit Catspeak und Outsiders erscheinen abermals zwei hochgradig spannende, quirlig-experimentelle und im besten Verständnis unkonventionelle Lo-Fi-Pop-Rock-EPs am selben Tag.

„Normalerweise sollte man meinen, dass man Angst vor Leuten hat, die einen für mittelmäßige Arbeit verachten, aber ich denke, dass ich auf einer tieferen Ebene mehr Angst vor Erfolg als vor Misserfolg habe“, erwidert TERI GENDER BENDER darauf angesprochen, wie sie damit umgeht, dass ihre Veröffentlichungen so breiten Anklang finden, obwohl dies ihrer Anlage nach nicht zu erwarten ist. „Ich vermeide es absichtlich, Lob oder Hass im Internet zu lesen. Wenn ich darüber nachdenke, habe ich mehr Angst vor der Missbilligung meiner Mutter als vor allem anderen. Viele Dinge machen mir Angst, muss ich ehrlicherweise sagen. Das macht mich in gewisser Weise zu meinem ärgsten Feind, obwohl die Kunst mein Werkzeug zur Heilung und zum Loslassen ist – mit oder ohne Lob.“

Die selbstbestimmte Arbeit und vollständige Kontrolle über alle Aspekte im Kontext von TERI GENDER BENDER ist für die Künstlerin wichtig: „Meine Soloarbeit besitzt für mich eine spirituelle Komponente“, stellt die 34-Jährige klar. „Ich akzeptiere mich selbst, ohne mich selbst zu ernst zu nehmen. Ein wichtiger Faktor ist zudem die Wiederentdeckung meiner Liebe zu Gott, womit ich nicht den biblischen Gott meine. Die Theologie ist ein philosophischer Zweig, der mich in den letzten zehn Jahren stark inspiriert hat: die Suche nach Gott durch das eigene Ich. Dafür muss man sich allerdings vom eigenen Ich lösen. Das ist der endlose Kreislauf, den ich anstrebe.“

Auffällige Musikalität stellt sich bei dieser Ausgangslage quasi von selbst ein: „Es ist unübertrefflich, wie viel Kreativität und Originalität aus der Menschheit strömt“, freut sich Teresa. „In der heutigen Gegenwart und natürlich in der gesamten Menschheitsgeschichte wird es nie langweilig. Wenn man offen bleibt, lernt man ständig dazu und wird demütig, wenn man erkennt, dass es überall so viel Großartiges und Schönes, aber auch Trauriges und Zerstörendes gibt.“ Inspiration für ihre Stücke findet TERI GENDER BENDER immer und überall. Stilistisch kennt sie keine Grenzen: „Ich war schon immer daran interessiert, ein richtiges Country-Album zu machen“, sagt sie. „Hoffentlich eines Tages, es ist durchaus möglich. Von Natur aus schreibe ich sowieso immer melodische Country-Songs, also würde ich gerne kontinuierlich daran arbeiten. Wenn ich mir Taylor Swifts Songkatalog anhöre, ist das auch sehr inspirierend und bestätigend zugleich, genau wie bei David Bowie oder Laurie Anderson. Es ist wichtig für einen Künstler, sich weiterzuentwickeln, ohne dabei seine Essenz zu verlieren. Und diese Essenz ist die eigene Seele.“

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