THE DARK ALAMORTÉ – Lunacrium Thepsis

Der Beginn ist das Ende. Zumindest das des Protagonisten, dessen Geschichte „Lunacrium Thepsis“ partiell nachempfindet. Der Sprung von einer Klippe ist dessen Freitod. 15 Songs zeichnen nach, wie es dazu gekommen ist. Stimmungsseitig geht es angesichts dieses thematischen Konzepts düster, aufgewühlt und existenziell zu. Das passt, denn THE DARK ALAMORTÉ treten mit einem atmosphärischen Blackened-Death an, der ebenso von seiner extremen Ausprägung wie dem Einschlag der Ambient-Elemente lebt. Alles klingt zu jeder Zeit dicht und intensiv. Das US-Quartett findet einen schlüssigen Weg zwischen technischer Finesse, barscher Attacke und bombastischer oder ängstigender Synthie-/Noise-Anreicherung. Ein gewisses Deathcore-Feeling ist manchen Passagen ebenfalls zuzusprechen, ohne dass dieses die Wirkungsrichtung von „Lunacrium Thepsis“ verändern würde. Der düstere Klangraum, den THE DARK ALAMORTÉ aufspannen, mutet klaustrophobisch und ausweglos an. Selbst wenn man das zugrundeliegende Selbstmord-Szenario nicht kennen würde, müsste man das Spiel der vierköpfigen Band so beschreiben. Die Musiker agieren schonungslos und unnachgiebig – sich selbst und dem Protagonisten gegenüber. Der Strudel der Ereignisse spitzt sich mit jedem Track weiter zu und steigert die Unruhe auf Hörerseite. Man verspürt selbst Leid, Qual und Zerrissenheit, weil all das auf „Lunacrium Thepsis“ in einen nachvollziehbaren, sich unheilvoll potenzierenden Erzählstrang eingebunden sind. Selbst die ruhigen Momente wirken irgendwann nur noch bitter. THE DARK ALAMORTÉ legen ein heftiges und emotional schwer verdauliches Album vor.

(Unique Leader)