The Dark Overlords – Darkpocalypse

Leider habe ich keinerlei Vergleichsmöglichkeiten zur vor einiger Zeit erschienen ersten EP der Jungs von THE DARK OVERLORDS. Immerhin glänzt die Promoagentur nicht mit falscher Zurückhaltung, so dass die Band Fans von Dimmu Borgir, Emperor und Immortal empfohlen wird. Nicht gerade Tiefstapelei oder gar Bescheidenheit. Nach einem kurzen Intro eröffnet ‚Ritus Daemonius‘ den immerhin vier Songs umfassenden Reigen. Was direkt auffällt: Im Gegensatz zu ganz frühen Veröffentlichungen aus dem Sektor Black Metal, haben die drei Overlords (tatsächlich tritt man nicht unter Klarnamen auf) definitiv schon einmal ein Instrument in den Händen gehalten. Je länger das Geschepper anhält, so mehr kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich hinter diesem Trio eventuell erfahrene Musiker anderer, bereits etablierter Bands verstecken. Musikalisch-technisch ist dies hier allerhöchstes Niveau. Von wegen Black Metal ist Stümperei und so… Woher der Vergleich mit Immortal und Emperor kommen soll, ist mir hingegen ein wenig schleierhaft. Nun, klar, es handelt sich ebenfalls um Black Metal. Aber, so stümperhaft wie Immortal zu Beginn ihrer Karriere klangen, klingen THE DARK OVERLORDS zu keinem Zeitpunkt. Zumal die Musik nicht der typische 0815-Einheitsbrei aus sägenden Gitarren und Blastbeats ist. Die Songs sind mit Fokus auf Detail und Transparenz abgemischt und druckvoll produziert. Da kämen mir doch tatsächlich eher die aktuellen Dimmu Borgir in den Sinn. Worin man sich aber unterscheidet ist der umstand, dass „Darkpocalypse“ weniger auf Pomp setzt, denn auf vielschichtiges Songwriting ohne operettenhaften Firlefanz. Wehrmutstropfen bleibt allerdings die geringe Spielzeit und man darf berechtigt fragen, warum man bis dato nicht auf ein vollständiges Album gesetzt hat. Das wäre nämlich ungeheuer spannend zu sehen, wie sich das Trio über eine ganze CD schlägt. So taugt diese EP als weiterer Fingerzeig einer überaus talentierten Band, obgleich eine vollständig eigene Identität (noch) nicht erkennbar ist.

(Uprising Records)