THE LAST TEN SECONDS OF LIFE

Zurück auf Los! Oder so ähnlich. THE LAST TEN SECONDS OF LIFE präsentieren sich auf ihrer neuen MCD „Disquisition Of An Execution“ personell runderneuert. Drei von vier Mitgliedern geben ihren Veröffentlichungseinstand. Gitarrist Wyatt McLaughlin ist und bleibt die einzige Konstante im Line-Up der seit 2010 aktiven Deathcore-Gruppe.

Dabei ist das Jahr 2022 für die Formation aus Mansfield, Pennsylvania gut gestartet. Das Quartett hat seinen sechsten Longplayer vorgelegt und mit dieser selbstbetitelten Platte unter anderem an der Seite von Cattle Decapitation erfolgreich getourt. Doch dann stiegen im März Frontmann John, Bassist Mike und Schlagzeuger Steven aus, ohne dass dies öffentlich jenseits des Fakts an sich erklärt worden wäre. Das Ende der Gruppe schien besiegelt, für mehrere Wochen war ihr Status unklar. Inzwischen ist die Besetzung wieder komplettiert. Gründungsmitglied Wyatt hat sich drei neue Mitstreiter gesucht und die Band wiederbelebt. Die neuen THE LAST TEN SECONDS OF LIFE haben seither vier bitterböse, heftige Songs geschrieben und aufgenommen, die als „Disquisition Of An Execution“ erscheinen. Und als hätte man’s geahnt, fallen die Veränderungen rein musikalisch betrachtet gar nicht so sehr ins Gewicht. Es geht im bekannten Ansatz weiter – extreme Brutalität wird mit nicht minder brachialen Beatdown-Momenten kombiniert:

„Das Line-Up arbeitet sehr gut zusammen“, freut sich Band-Kopf „Tyler kenne ich durch seine Arbeit mit und seinen Gesang bei Promise Breaker schon sehr lange. Mit Andrew habe ich bereits seit den Anfangstagen von THE LAST TEN SECONDS OF LIFE immer wieder mal zu tun gehabt. Auf der letzten Tour war er als Live-Bassist mit dabei und hat sich danach entschlossen, in dieser Position fest weiterzumachen. Mit Dylan bin ich ebenfalls erst kürzlich getourt, als er noch bei Visceral Disgorge spielte. Wir kamen ins Gespräch und er hat sich bereit erklärt, bei uns einzusteigen. Die individuellen Fähigkeiten eines jeden Mitglieds heben die Musik der Gruppe im Ganzen ohne jeden Zweifel.“ Dabei ist anzumerken, dass die gerne auf Deathcore verengte Band aus Pennsylvania weitaus mehr zu bieten hat und mit unverhofft variablen und sogar herb erinnerbaren Extrem-Tracks antritt: „Ich stimme dir zu, wir bieten mehr als bloßen Deathcore“, erwidert der Gitarrist. „Das Songwriting und der Sound von THE LAST TEN SECONDS OF LIFE ziehen sich Einflüsse aus vielen Genres und Einflüssen zusammen. Am Ende geht es mir immer vorrangig um eines: Intensität und Hooks.“

Obwohl die NuMetal-Schlagseite des selbstbetitelten Albums auf „Disquisition Of An Execution“ ein Stück weit relativiert wird, tritt das US-Quartett dennoch mit einem Brutalo-Mix an, der zwei Stile kombiniert, die dank des Erfolgs von Gruppen wie Tallah, Lorna Shore und Code Orange gegenwärtig so viel Aufmerksamkeit wie schon lange nicht mehr erfahren: „Ich liebe diese beiden Genres, also schätze ich die Verbindung“, entgegnet Wyatt. „Im Nachhinein betrachtet war die selbstbetitelte Platte sowohl ein Neuanfang als auch ein abschließendes Kapitel. Schließlich hat sich die Band danach stark verändert. Nun prägen andere Musiker den Sound von THE LAST TEN SECONDS OF LIFE, weshalb die MCD in gewisser Weise unser nächstes Debüt darstellt. Aufgrund der neuen Mitglieder kann man das so einordnen, aber die neuen Tracks markieren auch eine Rückkehr zur alten Form, weil die neuen Musiker andere Einflüsse und Absichten einbringen.“

Damit meint der Kreativkopf, dass es direkt in die Extreme geht und der „reinere Deathcore“ früherer Tage tendenziell wiederaufgegriffen wird: „Extreme Musik und Riffs haben mich von Anfang an fasziniert, sowohl auf Platte als auch live“, erinnert sich der Gitarrist. „Seit unseren frühen Tagen habe ich immer weiter erforscht, was mit unserer Band und ihrem Sound möglich ist, was es sonst noch alles gibt und was THE LAST TEN SECONDS OF LIFE zum Ganzen beitragen können.“ Damit meint er konkret, dass er Spuren im Heavy-Underground hinterlassen will: „Es ist mein Anliegen, die Grenzen zu verschieben“, formuliert Wyatt sein Ziel. „Seit der Arbeit an „Invivo[Exvivo]“ habe ich versucht, mich auf ein Songwriting zu konzentrieren, das extrem heavy, eingängig und einzigartig in seiner Umsetzung ist.“

An diesem Anspruch misst er auch die neue MCD „Disquisition Of An Execution“, die wiederum auf Unique Leader erscheint: „Es ist ein monströses Set an Songs, das einen Laser-Fokus auf die Intensität und Steigerung des Tempos insgesamt hat. Wir tragen sehr dick auf und ich denke, die Hörer werden sehr zufrieden sein.“ Den De facto-Neustart von THE LAST TEN SECONDS OF LIFE versteht der Musiker als Chance: „Im Leben gibt es immer wieder Rückschläge und Widrigkeiten. Egal was man investiert und tut, irgendetwas passiert immer und geht schief. Damit zurechtzukommen ist jedoch keine Arbeit, wenn man das, was man tut, liebt.“

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