THE OFFSPRING – Let The Bad Times Roll

„Days Go By“ – unter diesem Titel war die bislang letzte Platte der Kalifornier erschienen. Seit 2012 sind tatsächlich einige Tage ins Land gezogen. Knapp eine Dekade später schicken sich THE OFFSPRING an, ihren zehnten Longplayer „Let The Bad Times Roll“ zu veröffentlichen. Es ist der erste, an dem Bassist Todd Morse (H2O und Juliette And The Licks) als offizielles Band-Mitglied mitwirkt, nachdem er schon geraume Zeit – wenn auch als Gitarrist – zum Live-Line-Up des Quartetts zählte. Sänger Dexter Holland, Gitarrist Noodles & Co. stellen von Beginn an klar, dass sie dem Punk-Rock die Treue halten. Temporeich, direkt und stets hymnisch geht es durch zwölf Tracks, die auch balladesk auslaufen dürfen. Etwa bei der Requiem-Klavier-Version des Stücks ,Gone Away‘, das man vom vierten Album „Ixnay On The Hombre“ kennt. Ansonsten halten sich die Kalifornier an Vertrautes: treibender Druck in den Strophen und prägnante Hooklines, dazu einprägsame Refrains, die zum Einstimmen animieren. Die Stimme von Dexter Holland und seine gerne kritischen oder ironischen Texte bleiben ein Markenzeichen von THE OFFSPRING. Gleichwohl klingt der Frontmann rein stimmlich – wohl altersbedingt – etwas anders als früher, weniger penetrant. Es wäre der Gruppe ein Leichtes gewesen, rockiger und genereller aufzuspielen. Das bewusste Festhalten am protestierenden Punk-Rock und die textliche Positionierung gegen Missstände zeigen, dass THE OFFSPRING nicht zurückstecken, sondern sich weiterhin einmischen und der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten wollen. Passt und welcome back!

(Concord/Universal)