Die Debütanten halten es direkt, kurz und knackig. Zehn Tracks in rund zwanzig Minuten und gut ist. Punk, Garage-/Indie-Rock und Hardcore – das sind die Zutaten, derer sich THE PILL bedienen. Die Beteiligten bringen Erfahrungen von Gruppen wie Superfan, The Monochords und Coach mit ein, starten mit diesem Quintett aber komplett neu durch. Das liegt an Frontfrau Sam, die allen Songs ihren Stempel aufdrückt und das „Hollywood Smile“ auf den Lippen trägt. Ihr Auftritt ist als expressiv zu beschreiben. Textlich darf es dabei auch ernst, konsterniert oder bissig zugehen. Alles ist auf Live-Tauglichkeit ausgerichtet. Es ist klar erkennbar, dass THE PILL ihr Publikum aufrütteln und nachhaltig beeindrucken wollen. Gesagt, getan. Die Tracks gehen ordentlich Tempo und lassen einen nicht verschnaufen. Die resultierende Intensität ist so gewaltig wie der Arschtritt, den Sam & Co. einem verpassen. Die vorbehaltlos ausgelebte Liebe zum Hardcore-Punk-Rock und die geteilte Wertschätzung für Black Flag wird mit einer latenten Hittigkeit aller Tracks gekoppelt. Es verhält sich so ähnlich wie bei Kat Moss und Scowl, die musikalisch in eine vergleichbare Kerbe schlagen und die ebenso auffällig unterwegs sind. „Hollywood Smile“ ist ein klasse Einstand! Wer die Chance hat, THE PILL live zu erleben, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen.
(Sounds Of Subterrania)