Das Erscheinen des Zweitwerks von THE REBEL RIOT ist alles anders als selbstverständlich. Diese Aussage erfolgt nicht angesichts des tragischen Tods des Gitarristen der Band infolge eines Herzversagens vor dem Mixing von „To… Dear Comrade“. Der Grund sind vielmehr das Umfeld und die Umstände, unter denen die Gruppe aktiv ist. Das heutige Trio stammt aus Myanmar, dem früheren Burma, von dem man zumeist dann Notiz nimmt, wenn das Militär putscht oder in der Diktatur schreckliche Dinge passieren. Der südostasiatische Staat kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. Das Leben dort ist dem Eindruck nach mehr als nur beschwerlich – lebensgefährlich sowieso. THE REBEL RIOT ist deshalb umso größerer Respekt entgegen zu bringen. Sie treten an, die Missstände und das Leid ihrer Heimat zu benennen und in der Welt bekannt zu machen. Das neue Album begehrt gegen den Faschismus in Myanmar auf und hofft auf globale Solidarität sowie Frieden und Freiheit. Musiker, Hörer und Szene spenden sich gegenseitig Kraft, um im Alltag zu bestehen und nicht zu resignieren. „To… Dear Comrade“ kommt entsprechend kämpferisch, bissig und in der Aussage klar daher. Neben dem dominanten Protest gibt es dabei manchmal Refrains, in die man einstimmen kann. Dem Grunde nach handelt es sich jedoch um ein geradliniges Punk Rock-Werk, das beileibe nicht perfekt oder eigenständig klingt, bei dem Leidenschaft und Dringlichkeit aber all das überkompensieren. THE REBEL RIOT setzen ihre Punkte. Das ist alles, worum es geht. Auf der CD steht es ja auch nochmal: „Against The Fascists“.
(Abbruch/TNS)