THE SMASHING PUMPKINS – CYR

Das neue Doppel-Album von THE SMASHING PUMPKINS weist nicht weniger als zwanzig Stücke auf. Das klingt nach viel, und das ist es auch. Wobei, angesichts der durchgängig verträglichen Klänge lässt sich das Material ohne Reibungsverluste oder Schwierigkeiten durchhören. Es ist allenfalls eine Frage der Zeit. Größer als über die Vielzahl der Songs ist die Überraschung über die merklich relativierte Rock-Zentrierung. Der Einsatz der Synthesizer ist für die Entwicklung von „CYR“ weitaus wichtiger als es Riffs sind. Und das, obwohl neben Mastermind, Frontmann und Produzent Billy Corgan zwei weitere Gründungsmitglieder (James Iha und Jimmy Chamberlin) sowie der langjährige Gitarrist Jeff Schroeder mitwirken. Im Ergebnis ist dennoch weniger von Alternative-Rock als vielmehr von einer New Wave-Platte und 1980er-Jahre-Huldigung zu sprechen – positiv ausgelegt von ungebrochener Experimentierfreude. Das „Problem“ hat ohnehin der Hörer, der sich „CYR“ mit anderen Erwartungen nähert. Sofern man sich davon befreien kann, ist diesen THE SMASHING PUMPKINS etwas abzugewinnen. Die charismatische Stimme von Billy Corgan nimmt gefangen. Sein markanter Gesang passt wunderbar in den wohlig wabernden Synthie-(Rock-)Mix. Songs, die man als besonders prägend hervorheben könnte, finden sich auf dem Doppel-Album dabei nicht. Der Gruppe scheint mehr daran gelegen zu haben, einen synthetischen Klangraum zu erschaffen, der umgarnt und zum Verweilen oder Schwelgen einlädt.

(Sumerian)