Theomachia – The Theosophist

Rom – Die ewige Stadt. Wer im Hochsommer einen Besuch wagt (kein Schatten, dafür überteuertes aber immerhin eisiges Wasser an jeder Straßenecke), der wird eine Stadt erleben, die häufig von Widersprüchen geprägt ist. Die Antike ist hier genauso präsent, wie die Moderne. Dekadenz in Form von Überluxus trifft auf die Wiege großer Teile unserer europäischen Kultur. Dies alles hat wenig bis gar nichts mit THEOMACHIA und der drei Tracks umfassenden EP „The Theosophist“ zu tun. Eigentlich ist der Kontext lediglich der, dass der alleinige Mastermind hinter dieser „Band“ eben aus Rom stammt. Musikalisch geht die Reise jedoch in den hohen Norden. Die drei Songs sind somit weder urban, noch modern, noch mediterran. Einzig das textliche Konzept wendet sich mit Inhalten der griechischen, antiken Philosophie wohltuend vom satanischen Georgel skandinavischer Truppen ab. Musikalisch wird durchaus abwechslungsreicher Oldschool-BM geboten, der in weiten Teilen midtempolastig ist und ohne extremes Gebretter auskommt. Durch den gelegentlichen Einsatz cleanen Gesangs und die nicht standardisierten Songstrukturen wendet man sich hier in Richtung früher Opeth und zurückhaltender BM-Bands wie Ulver, ohne leider aber jemals deren Intensität zu erreichen. Für Fans herben Gebretters ist „The Theospohist“ so nicht geeigne, denn selbst in den schwärzeren Momenten wird auf eher gebremsten Schaum gerockt. Das klingt somit eher nach modernerem BM, auch wenn ich die von der Agentur herbeizitierten Batushka als ein wenig hoch gegriffen empfinde, erreichen THEOMACHIA zu keinem Zeitpunkt die Intensität und subtile Brutalität des kontemporären BM. Die Tracks sind dennoch eine runde Sache und lassen hoffen, dass das gewählte Konzept über die Länger einer gesamten CD aufgeht.
(Eigenproduktion)