Thorium – Danmark

Tja, seit dem letzten THORIUM-Output „Feral Creation“ sind es dann auch schon fünfzehn Jahre her und ich hoffe, dass sich im Lager von THORIUM (deren einziges verbliebenes Ur-Mitglied Sänger Michael Andersen ist und nur Gitarrist JP hat es vom letzten Album bis heute ausgehalten) niemand wundert, warum die Band niemand mehr so recht auf dem Schirm hat. Eigentlich eine Schande, lärmt man doch schon seit 1997 durch die Gegend und beinahe jede Veröffentlichung wurde dazu auch noch abgefeiert. Aber, lassen wir die Vergangenheit ruhen und schauen einmal, wie THORIUM nach fünfzehn Jahren Pause klingen. Die gute Nachricht ist: Auch 2022 zocken THORIUM heftigen Death Metal. Während in den Anfangstagen ein räudiger Bastard aus Florida und Göteborg zu hören war, klingt „Danmark“ doch ein bisschen anders. Oder doch nicht? Mir scheint, dass sich THORIUM in den letzten Jahren ein bisschen entwickelt haben. Und dennoch ist letztlich alles beim Alten geblieben. Das Grundtempo ist nach wie vor hoch. Die Melodien sind nach wie vor präsent. Technisch gesehen ist eine Nähe zur generell eher virtuos ausgerichteten Florida-Linie nicht mehr sonderlich vordergründig und dennoch vorhanden. Meint man zumindest. Aber, im Laufe der Scheibe schleichen sich Details in den Sound, der in seiner rauhen und dennoch technisch-versierten Art an ganz frühe Morbid Angel erinnert, bzw. an ruppigere Momente auf späteren Alben wie „Gateways…“. Dazu gesellt sich, das deutete sich auch schon auf früheren Veröffentlichungen an, die dampfwalzenhafte Brachialität englischer Bands wie Bolt Thrower. Wir haben es hier also mit einer bitterbös-brachialen Melange der bekanntesten Spielarten des Death Metal zu tun. Die Finsternis, die „Danmark“ ausstrahlt ist so höchstens noch auf Veröffentlichungen von Immolation zu hören, auch ohne, dass man lyrisch in die finstere Ecke gemusst hätte. So oder so: Nach 15 Jahren Pause ist THORIUM hier ein verdammt heftiges Stück Death Metal gelungen. Die Scheibe hat zudem eine lange Halbwertzeit. Manche Details offenbaren sich erst nach mehrmaligem Hören und das ist ein zusätzliches Qualitätsmerkmal.

(Emanzipation Productions)