THUS SPOKE ZARATHUSTRA – I’m Done With Self Care, It’s Time For Others Harm

Das aus Elkton, Maryland, stammende Quartett hat sich nach dem zentralen Werk von Friedrich Nietzsche benannt. Kaum zu glauben, dass dieser Name noch frei war. Textlich bieten THUS SPOKE ZARATHUSTRA tatsächlich Lebensphilosophie, allerdings in einer anderen Ausprägung, als es einst der deutsche Philosoph tat. Das Zweitwerk „I’m Done With Self-Care, It’s Time For Others‘ Harm“ deutet schon durch den Titel darauf hin. Es wird das Leben und Denken eines sadistischen Antagonisten nachgezeichnet, dessen Realität verzerrt ist. Mehr braucht es konzeptionell nicht, um einen Mix aus viel Deathcore und weniger Chaoscore zu entfesseln. Es handelt sich hierbei um das zweite Album von THUS SPOKE ZARATHUSTRA, die für ihre Vorliebe bekannt sind, mit drei Gitarren aufzuspielen und dabei einen dichten, nerdig-vertrackten Extrem-Sound anzustreben. Den eingesetzten Grooves und Breakdowns kommt dabei eine zentrale Rolle zu, da sie mit ihrer plakativen Gestalt die Komplexität und den Technikfokus immer wieder relativieren. Nur so bleibt „I’m Done With Self-Care, It’s Time For Others‘ Harm“ hörbar und verfällt nicht in einen reinen Exzess. Da die Musiker ihr zweites Album in Eigenregie produziert haben, kann man annehmen, dass THUS SPOKE ZARATHUSTRA bewusst darauf abzielen, maximal radikal und kompromisslos zu erscheinen. Das gelingt ihnen, obwohl weniger Riffsalat und stärkeres Songwriting sicherlich der Substanz und dem Langzeitwert des Longplayers zugutegekommen wären. In seiner vorliegenden Form wirkt es häufig eher wie Stückwerk. Passend dazu beruft sich die Band aus Maryland auf die MySpace-Deathcore-Phase als zentrale Inspirationsquelle.

(Prosthetic)