TOMMY AND THE TELEBOYS – Gods, Used, In Great Condition

Das ist mal ein launiges Debüt. TOMMY AND THE TELEBOYS kokettieren damit, aus der mitteldeutschen Provinz zwischen Halle und Berlin zu stammen. Stolz schwingt bei dieser Verortung ebenfalls mit. An Selbstbewusstsein mangelt es dem Quartett ohnehin nicht. Der Rückgriff in die Annalen der Rock-Historie wird auf „Gods, Used, In Great Condition“ sowohl als Zeitreise als auch als Standortbestimmung praktiziert. Die Musiker sezieren auf ihrem Vollzeit-Einstand all das, was es bereits gab und setzen es nach eigenem Gutdünken wieder anders und eigenständig zusammen. Richtig, man muss sich nur trauen und TOMMY AND THE TELEBOYS tun das. Im Ergebnis steht „Gods, Used, In Great Condition“ als Album, auf dem ein eigenwilliger, durchweg fesselnder Post-Garage-Psychedelic-Fuzz-Kraut-Space-Noise-Rock kultiviert wird. Näher lässt sich das quirlige Treiben nicht eingrenzen und überhaupt ist das erlaubt, was dem Quartett gefällt oder gerade einfällt. Und keine Bange: Die Mehrzahl der Tracks kommt ungemein zwingend daher. Sei es nun ob der Gitarren-Riffs, analogen Synthies, Grooves, Klatschgeräusche oder – natürlich ebenfalls – eigenwilligen Texte. Bei TOMMY AND THE TELEBOYS gibt es viel und ständig etwas zu entdecken – bis hin zu stilechten Anti-Hits. „Gods, Used, In Great Condition“ lässt für Rock-Fans wirklich nichts zu wünschen übrig.

(Nois-o-lution/Edel)