TORUS – Selftitled

In Großbritannien werden regelmäßig neue Retter für Rock oder Metal auserkoren und Hypes so schnell vom Zaun gebrochen, wie sie wieder beendet werden. Im Fall von TORUS scheint aber mehr dran zu sein, denn der Buzz verstetigt sich. Nach der Veröffentlichung der Debüt-EP „Sail“ im Sommer 2022 hagelte es Huldigungen von allen Seiten. Frontmann und Bandkopf Alfie Glass, der die Band einst als Solo-Projekt gestartet hat, ließ sich vom großen Zuspruch nicht beirren. Gemeinsam mit Bassist Harry Quinn und Schlagzeuger Jack Orr hat der Gitarrist und Sänger konzentriert weitergearbeitet. Nun stellt das Trio aus Milton Keynes einen Album-Einstand vor, der den Ansatz zwischen Alternative-, Stoner-, Indie- und Hardrock noch zwingender und songdienlicher transportiert. Einerseits sind die Engländer etwas älter, andererseits merklich erfahrener und mutiger. Deshalb passt es, dass die Texte der selbstbetitelten Platte das Erwachsenwerden thematisieren. Musikalisch setzt die Gruppe um Alfie Glass weiterhin auf auffällige Riffs, einprägsame Melodiebögen und mitsingbare Refrains. Dieses Mal fallen sie nur noch großartiger und markanter aus. Die zwölf Tracks des Debüts gehen sofort ins Ohr – und auch in die Beine. Gelegentlich fühlt man sich an die Foo Fighters erinnert, was beileibe keine schlechte Referenz ist. Von den Shows im Vorprogramm von Green Lung ist übermittelt, dass der modern-traditionsbewusste Ansatz von TORUS unterschiedliche Geschmäcker auf sich vereint. Nach dem Hören des selbstbetitelten Einstands der drei Briten besteht daran kein Zweifel.

(MNRK Heavy)