Träumen Von Aurora – Luna & Aurora

Wie man sich doch täuschen kann. Beim Bandnamen hatte ich als ersten Impuls eine gänzlich andere Vorstellung vom Sound. Meine erste Idee ging tatsächlich eher in Richtung Gothic. Auch die Bandfotos des aktuellen LineUps (momentan bestehend aus dem Trio Wunsch, Schäfers und Häger) waren nicht dazu angetan auf Black Metal zu kommen. Und tatsächlich würde man TRÄUMEN VON AURORA auch wohl schwer Unrecht tun, würde man sie in einer so enge Schublade wie Black Metal stecken, obgleich sich die Band durchaus auch selbst in dieser Richtung verortet. „Luna & Aurora“ sind nicht etwa Geschwister, oder lediglich der profane Titel eines einzelnen Albums, nein TRÄUMEN VON AURORA veröffentlichen in Kürze direkt zwei separate Alben. Zwölf Songs auf zwei Alben. Angesichts des Materials kann man ohne Übertreibung sagen, dass es wohl Bands gibt, die damit ihren halben Backkatalog füllen könnten. Aber, bei TRÄUMEN VON AURORA ist eben alles ein bisschen anders. Setzen wir einmal voraus, dass es sich hier um Black Metal handelt, dann wäre zu klären, in welche Richtung das nun geht.

Die Fans der üblichen Verdächtigen wie Dark Funeral und Co. können eigentlich direkt aufhören zu lesen. TRÄUMEN VON AURORA bewegen sich musikalisch zwischen ursprünglichem Black Metal, Avantgarde, ProgMetal und ja, auch einer gehörigen Portion Gothic. Wobei betont werden muss, dass all diese Schubladen lediglich dazu dienen sollen den Gesamtsound ein bisschen besser einzuordnen. Dreadfull Shadows trifft Emperor trifft Opeth, trifft, tja…. Die Musik hier speist sich aus so verschiedenen Quellen, von denen man nicht gedacht hätte, dass sie vereinbar sind. Das ist sicher nichts für all jene Vertreter der reinen Lehre. Nein, TRÄUMEN VON AURORA verlangen ihren Hörern alles ab. Zumindest Offenheit und die Bereitschaft in einen ganz eigenen Klangkosmos einzutauchen. Das wird nicht schmecken ist aber eine musikalische Entdeckungsreise sondergleichen und in seiner Art herausragend. Tiefgründig, düster, schwarz, außerordentlich musikalisch und letztlich mit nichts zu vergleichen.

(Trollzorn)