Troglodyte – The Hierarchical Ecological Succession – Welcome To The Food Chain

Wer nicht ganz genau weiß, was ein Troglodyt wohl sein mag, der schäme sich nicht. Auch ich musste kurz nachschlagen. Wörtlich übersetzt „Mensch, der in einer Höhle lebt“. Soweit, so langweilig. Allerdings reichen Albumtitel und vor allem das enorm appetitlich angerichtete Cover schon aus um beurteilen zu können, dass es sich bei TROGLODYTE nicht um eine introvertierte Dark Wave Band aus dem Süden von London handelt. Die beiteilgten Musiker aus Bands wie Exhumed, Origin, Impaled, Gwar und v.a. sind wohl ferner nicht für ausufernde FreeJazz-Improvisationen bekannt. Nun, wie klingt denn „The Hierarchical…“ nun? Kein Free Jazz, kein Dark Wave. Mag es sich eventuell um Death Metal handeln? Bingo! Abgesehen von meinem persönlichen Albumtitel des Jahres (ja, ich weiß, dass wir erst Januar haben, aber was soll da noch kommen?), scheppern sich TROGLODYTE durch acht eher groovende Deathabrissbirnen. Das heißt, hier gibt es weder ausufernde Blastbeatorgien jenseits der 200bpm, sondern eher finster groovenden Death straighter Natur. Erinnert in seiner Machart eher an Suffocation auf gebremstem Schaum. Während jene durchaus frickelnd zuwerke gehen und auch Hörer mit gehobenem technischem Anspruch zufrieden stellen, geht es hier eher um eine finstere Atmosphäre. Nicht, dass TROGLODYTE auf ihren Instrumenten stümpern. Ganz im Gegenteil. Nur stehen eher Songs im Vordergrund, denn technische Kabinettstückchen. Hier geht es um das, was den Death Metal bekannt, berühmt und berüchtigt gemacht hat: Brutalität in Ton gegossen. Ich muss allerdings gestehen, dass „The Hierarchical…“ am Ende keinen wirklich nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlässt. Ja, das Album ist gut eingespielt, gut produziert und heftig brutal. Aber, das sind eben hundert andere Alben jeden Monat auch. Was mir hier fehlt ist irgendwie ein Alleinstellungsmerkmal. So klingen TROGLODYTE leider eher wie Einheitsbrei.

(Blood Blast Distribution)