Grundsätzlich bleibt es bei der Instrumentierung mit Cello, Geige, Klavier und Kontrabass. Nichtdestotrotz interpretieren UND WIEDER OKTOBER den Akustik-Pop, für den sie bekannt sind, ein Stück weit neu. Dieser Eindruck kommt angesichts des ausgeweiteten Einsatzes von Elektro-Einflüssen unweigerlich auf. Diese Entwicklung ist irgendwie nicht überraschend und nachvollziehbar. Gleichwohl geht dadurch im Gesamtbild ein wenig der Charme der eingesetzten Instrumente verloren. Nicht immer, aber manchmal. Die Kölner beweisen jedoch auch auf ihrem Drittwerk, dass sie verständnisvolle, erfahrene Singer/Songwriter sind. Die Stücke von „Brücken“ taugen für breite Identifikation und immer wieder auch als nachwirkende Ohrwürmer. Mehr Pathos und Breitwand-Feeling hat man von UND WIEDER OKTOBER dabei bislang noch nicht gehört. Der Akustik-Pop ist tanzbar angelegt und absolut lebensfreudig. Hört man den Zehn-Tracker, steigt die Stimmung automatisch. Will heißen, dass die Lieder der Kölner Wirkung erzielen. Auch die weiterhin deutschsprachigen Texte bieten viel Potenzial, sich mitnehmen zu lassen. Bei einem Stück ist Lucie Licht als Feature-Gast mit von der Partie.
(Dackelton)