UNDER THE PLEDGE OF SECRECY

Heftig, unangepasst und bitter – so klingt das zweite Album von UNDER THE PLEDGE OF SECRECY. Der Titel „Empire Of Bastards“ spricht Bände. Bei den Aachenern geht es musikalisch und textlich ans Eingemachte.

„Als wir die Band damals gründeten, wollten wir kreativ sein und uns grundsätzlich frei von festgelegten Stigmata bewegen“, erzählt Thorsten S., der alle Zupfinstrumente verantwortet. „Seit 2005 besteht unser Motto in der Vereinigung verschiedener Musikstile, die uns privat inspirieren.“ In den Stücken des Duos kommen vor allem Elemente zwischen Grindcore, Mathrock, Chaos, Noise und extremem Metal zum Einsatz: „Ein wesentlicher Vorzug besteht darin, dass man nicht Gefahr läuft, sich selbst und die Fans zu langweilen“, so der Musiker. „Darüber hinaus bekommt man persönlich kein musikalisches Korsett angelegt, was in Bezug auf Song-Inhalte bisweilen unpassend wäre. Wir vergleichen das intern gern mit ausdrucksstarken Gemälden a la Van Gogh. Natürlich kann man für die musikalische Mixtur nur drei Farben verwenden, ebenso gut aber auch acht. Es kommt darauf an, wie es für uns bzw. den jeweiligen Song am besten passt. In punkto Nachteile ist der ein oder andere Hörer mit unserem Stil musikalisch vielleicht überfordert. Das muss aber jeder selbst entscheiden.“

Als kopflastig will Thorsten sein Spiel nicht verstanden wissen: „Alles Ansichtssache. Wir sagen nicht „So, dieser Song muss aber krass werden.“ Es entwickelt sich durch musikalische Inspiration anderer Bands bzw. unsere eigenen Emotionen ganz natürlich. Musik spiegelt für uns einfach die Realität wider, in der vieles oft UNDER THE PLEDGE OF SECRECY bleibt. Ob das gut ist, steht auf einem anderen Blatt.“ Die Aachener stellen darauf ab, ihr Publikum zu aktivieren: „Wir wollen die Zuhörer bewusst provozieren, sich mit den Dingen mehr auseinander zu setzen. Sei es bei Musik oder anderen Themen. Wir selbst sind keine Fans dieser Fast Food-Gesellschaft, wo man sich einfach ‘mal etwas ohne Bewusstsein oder richtiges Interesse nebenbei reinzieht.“

Die Ansprache erfolgt komplex, ungestüm und rigoros: „Wir halten es mit unserem Lieblingszitat von Frank Zappa: „Ohne Abweichung von der Norm ist Fortschritt nicht möglich“, kontert der Gitarrist und Bassist. „Die Welt ist wie ein Puzzle und jeden Tag ein bisschen anders. Unsere Art, Entwicklung zu vertonen, ist, dies musikalisch und textlich zu spiegeln. Es geht nicht darum, die Qualität eines Songs an Breaks und Verschiebungen auszumachen, sondern zu verstehen, was thematisch vertont wird. Ein guter Blockbuster braucht Spannungsmomente. „Empire Of Bastards“ ist übrigens ein Konzeptalbum, dass sich nicht nur musikalisch, sondern auch textlich erschließen lässt.“ UNDER THE PLEDGE OF SECRECY setzen ihren Weg unbeirrt fort:

„Das neue Album ist die logische Fortsetzung des globalen Chaos, das sich nach „The Convoluted Line“ und „Black Hole Mass Evolution“ schon seit Längerem anbahnt. Mit diesem Grundgefühl haben wir den Auftakt geschrieben. Früher haben wir noch Tape-Mitschnitte von Jam-Sessions gemacht. Heute ist das Tape einer Handy-Cam gewichen. Das erleichtert einiges. Vor allem, wenn man in extrem kurzer Zeit zehn Songs schreibt. Stimmungen kommen und gehen. Manchmal ist das leider auch mit Band-Kollegen so. Das aktuelle Album ist als Duo in einem ganz neuen Arbeitsmodus ohne musikalische Kompromisse entstanden. Hier drückt sich positiv aus, dass jeder seinen Part wesentlich ernster fokussiert hat, und wir nach harter Arbeit so stringenter ans Ziel kommen konnten. Nach unserem Empfinden haben wir dadurch das beste Material seit Bandgründung geschrieben. Unsere Musik ist mit Absicht keine leicht verdauliche Kost. Wer heute eher Berieselung und Standard mag, darf gerne den Fernseher einschalten. Themen, die auf dem Weltparkett zu finden sind, haben uns schon immer bewegt und fließen in die Musik mit ein.“

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