UNDEROATH – Voyeurist

Die Karriere der Band aus Florida währt bereits lange und hat etliche Höhen und Tiefen erlebt. Aufgrund wechselnder Line-Ups und veränderter Prioritäten hat sich auch das musikalische Antlitz von UNDEROATH immer weiter verändert. Verbindung schafft die stets experimentierfreudige und emotionszentrierte Aufstellung des Sextetts zwischen Post-Hardcore, Emo/Screamo, Mathrock und MetalCore. Auf den siebten Longplayer der Gruppe aus Tampa trifft all das zu und doch ist da noch mehr. Das Feature mit Ghostemane ist nur der offensichtliche, namhafte Beleg dafür, dass UNDEROATH sowohl am Puls der Zeit als auch bestrebt sind, Neuland zu betreten, um kreativ zu wachsen. Sich an populäre Trends anzulehnen oder sich selbst zu wiederholen, wäre den Musikern zu wenig. „Voyeurist“ klingt wiederum anders als seine Vorgänger. Gleichwohl gelingt es dem Sextett, ihre Hörer mitzunehmen und auf Gewesenem aufzusetzen. Erstmals in ihrer fast zwanzigjährigen Karriere haben UNDEROATH das neue Album selbst produziert – im Studio von Gitarrist Tim McTague. Wichtig ist den Musikern auch die Botschaft, dass ihr siebtes Werk das Ergebnis einer Gemeinschaftsleistung darstellt. Die Diversität der Intensitäts- und Schweregrade, die permanente Umdeutung der Zusammensetzung der verwandten Stile und die bloße Vielzahl an umgesetzten Ideen verdeutlichen, dass sich verschiedene Kreativgeistern eingebracht haben. Der Sound der Band aus Florida profitiert davon enorm. Wagemut, Weitsichtigkeit und ein reifes Bewusstsein für die sich bietenden Möglichkeiten bestimmen die Ausgestaltung des Klangkosmos, den „Voyeurist“ aufspannt.

(Fearless/Spinefarm)